Mysterium Geburt: Jeder war dabei, aber keiner kann sich erinnern

Frederike Hartje ließ sich für die neue Ausstellung gemeinsam mit Hebamme Jana Friedrich filmen. Sie erzählt über die Schwangerschaft und die Geburt von Töchterchen Frieda. Sie kam am 30. Oktober zur Welt. | Foto: Bernd Wähner
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  • Frederike Hartje ließ sich für die neue Ausstellung gemeinsam mit Hebamme Jana Friedrich filmen. Sie erzählt über die Schwangerschaft und die Geburt von Töchterchen Frieda. Sie kam am 30. Oktober zur Welt.
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Prenzlauer Berg. „Geboren und willkommen“ heißt die neue Ausstellung im MachMit! Museum für Kinder.

Prenzlauer Berg gilt als kinderreichster Ortsteil von Berlin. Da bot es sich einfach an, mal eine Ausstellung zum Thema Geburt zu gestalten. „Die Geburt haben wir schließlich alle erlebt, aber keiner kann sich daran erinnern. Der Erinnerung möchten wir mit der Ausstellung ein wenig auf die Sprünge helfen“, sagt die Geschäftsführerin des Museums Uta Rinklebe zur Eröffnung.

Bevor die Museumsmitarbeiter mit der Vorbereitung begannen, befragten sie wie immer Kinder, was sie denn von der Ausstellungsidee halten. Die Kinder waren begeistert. Einige Erwachsene hatten allerdings Vorbehalte. Ob dieses Thema kindgerecht präsentiert werden kann? Aber dann trafen die Ausstellungsmacher Jana Friedrich. Sie betreibt den Hebammenblog. Die Hebamme ist selbst oft mit ihrem Koffer in Schulklassen unterwegs. Auf kindgerechte Weise vermittelt sie dort Wissen über Schwangerschaft und Geburt. „Sie zeigte uns, wie sie das macht, und bestärkte uns“, so Uta Rinklebe. Jana Friedrich stellte sich dann auch als Protagonistin für einen kleinen Dokumentarfilm zur Verfügung. Der Film zeigt den Alltag einer Hebamme.

Darüber hinaus führten die Ausstellungsmacher um Uta Rinklebe zahlreiche Gespräche mit Hebammen, Gynäkologen und Kinderärzten. Sie recherchierten Rituale und Bräuche aus aller Welt. So entstand eine Ausstellung mit neun Stationen, die an die neun Monate Schwangerschaft angelehnt sind. Durch diese Stationen führen neun Kinder. Linus erklärt zum Beispiel, wie Leben entsteht. Ahklima berichtet, wie Nachbarn und Freunde reagierten, als sie von der Schwangerschaft ihrer Mutter erfuhren. Rolly erinnert sich, wie er sein Wachsen erlebte, und Marie erzählt, wie wohl sie sich in ihrer Familie fühlt.

Wie immer gibt es auch viele interaktive Elemente. Am beliebtesten bei den ersten Ausstellungsbesuchern ist eine bekriechbare Kunstinstallation. In der fühlen man sich wie im Mutterleib.

Zum Ausstellungsbesuch sind nicht nur Kinder, sondern auch ihre Eltern willkommen. Kinder können beim Rundgang durch die Ausstellung übrigens ein kleines Forscherheft „Ich bin geboren und willkommen“ ausfüllen. In diesem können sie Erinnerungen und Antworten auf Fragen rund um ihre Geburt festhalten. BW

Zu besichtigen ist die Ausstellung im Museum, Senefelderstraße 5, bis zum 4. Dezember. Öffnungszeiten für Kinder und Familien sind dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Kita-Gruppen und Schulklassen können die Ausstellung nach Anmeldung unter  74 77 82 00 montags bis freitags ab 8.30 Uhr besuchen. Weitere Informationen unter www.machmitmuseum.de sowie www.hebammenblog.de/geboren-willkommen-aufklaerung-fuer-kinder.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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