Postbank soll bleiben
Anwohner protestieren gegen Schließung ihrer Filiale im Mühlenberg-Center
Gegen die geplante Schließung der Postbank-Filiale im Mühlenberg-Center in der Greifswalder Straße 90 protestieren inzwischen 657 Bewohner des Mühlenkiezes mit ihrer Unterschrift.
Um die Postbank zu bewegen, die Filiale doch nicht zu schließen oder zumindest eine Alternative im Kiez anzubieten, unterstützt der Abgeordnete Tino Schopf (SPD) die Kiezbewohner. Viele von ihnen wandten sich in den vergangenen Wochen an ihn. Denn in diesem Wohngebiet leben viele Senioren, die Kunden bei der Postbank sind. Schließt diese, haben sie keine Möglichkeit mehr, ihre finanziellen Geschäfte im Kiez zu erledigen. Auch bisher dort angebotene postalische Dienstleistungen könnten sie dann nicht mehr wohnortnah in Anspruch nehmen, so Schopf.
Die Postbank argumentiert indes, dass immer mehr Kunden ihre Postbankgeschäfte telefonisch oder online erledigen. Geld abheben könne man als Kunde außerdem mit der Postbank Card beim Einkauf in Supermärkten, zum Beispiel bei Netto in der Greifswalder Straße 90 oder bei Edeka in der Ostseestraße 107-109. Weitere Möglichkeiten gebe es nach Schließung der Filiale auch an einem Geldautomaten in der Greifswalder Straße 90 sowie bei OBI in der Ostseestraße 107. Wer persönliche Beratung brauche, erhalte sie in der Postbank in der Charlottenburger Straße 140 in Weißensee sowie in der Prenzlauer Allee 39. Postalische Dienstleistungen böten indes die Partnerfilialen der Post in der Greifswalder Straße 37 sowie in der Bötzowstraße 36 an, teilt die Postbank mit.
Für mobile Menschen kein Problem, aber für die Älteren? Sie benötigen häufiger eine persönliche Beratung, müssten sich erst einmal einen Fahrschein für die Straßenbahn kaufen, um zur nächsten Postbank-Filiale zu gelangen. Geleitet von diesen Überlegungen und nach Gesprächen mit zahlreichen Kunden der Postbank im Mühlenberg-Center, organisierte Tino Schopf eine Unterschriftensammlung. Insgesamt zwölf Stunden stand er in den vergangenen Wochen gemeinsam mit Vertretern des Nachbarschaftsverbundes Mühlenkiez vor dem Center. Die bisher gesammelten 657 Unterschriften sandte er inzwischen per Einschreiben an den Vorstandsvorsitzenden der Postbank, Frank Strauß. In seinem Anschreiben bittet er diesen, die Möglichkeit zu prüfen, die Filiale über den Juni 2019 hinaus offenzuhalten. Sollte das aus mietrechtlichen Gründen nicht möglich sein, regt Schopf an, zu prüfen, ob die Filiale vielleicht an den Standort Greifswalder Straße 87/88 umziehen kann. „Dort wird aktuell eine Gewerbefläche frei. Die Vermieterin ist die Gewobag“, so Schopf.
Auf die Antwort aus der Postbank-Zentrale in Bonn sind Schopf und die Bewohner des Mühlenkiezes gespannt. Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe lag sie noch nicht vor.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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