Ungewöhnliches Hausbauprojekt in der Malmöer Straße

An der Malmöer Straße 29 entstand ein Neubau, in den eine große Wohngemeinschaft einzieht. | Foto: BW
  • An der Malmöer Straße 29 entstand ein Neubau, in den eine große Wohngemeinschaft einzieht.
  • Foto: BW
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Prenzlauer Berg. In eines der ungewöhnlichsten Neubauprojekte der Stadt ziehen dieser Tage die Mieter ein: in die Malmöer Straße 29. Hier haben sich 20 junge Leute im Alter von 21 bis 37 Jahren ihren Traum vom eigenen Heim verwirklicht.

Das Besondere an diesem Wohnprojekt ist, dass nicht etwa Eigentumswohnungen, wie an anderen Stellen im Ortsteil, gebaut wurden: Hier entstand Raum für eine große Wohngemeinschaft. Wer hier wohnt zahlt Miete, und die ist preisgünstig.Eigentlich wollten die Initiatoren des Hausprojektes einen Altbau kaufen und ausbauen. Weil sich aber nichts Geeignetes fand, entschlossen sie sich, selbst zu bauen. Ein geeignetes Grundstück fand sich zwischen S-Bahngleisen und BSR Hof an der Malmöer Straße. Hier befand sich früher ein Garagenhof.

Wie solch ein WG-Neubau-Projekt funktioniert, darüber informierte sich kürzlich Baustaatssekretär Ephraim Gothe (SPD) bei einem Besichtigungstermin. Er findet das Projekt beispielhaft für unkonventionelles und staatlich ungefördertes Bauen in Berlin.

Betreut wurde der Hausbau vom Mietshäusersyndikat (MHS). Bundesweit hat das MHS bislang zirka 60 ähnliche Hausprojekte betreut. Das Konzept: Die künftigen Mieter gründen eine GmbH, die MHS wird Gesellschafter.

Gemeinsam kümmert man sich dann um die Finanzierung. Unter anderem wurden für das Hausprojekt M29 Kredite von der Gemeinschaftsbank und KfW-Kredite für energiesparendes Bauen aufgenommen. Außerdem stellten Kleinkreditgeber zwischen 800 und 3000 Euro zur Verfügung. So kamen die zirka eine Millionen Euro zusammen, die für Grundstückskauf und Hausbau nötig waren.

Der Neubau, den Architekt Oliver Clemens entwarf, besteht aus zwei Ebenen und einem Dachgeschoss. Jedem Mieter steht ein Zimmer von 16 Quadratmetern zur Verfügung. Außerdem gibt es Bäder und Küchen, die alle nutzen können. Im Dachgeschoss gibt es außerdem Gemeinschaftsflächen und eine große Küche.

Für das Leben in der großen WG zahlen die Bewohner moderate Mieten. Mit 5,92 Euro pro Quadratmeter in den ersten vier Jahren liegt die Miete weit unter dem, was für Neubauten in Prenzlauer Berg üblicherweise aufgerufen wird. Auch mit den 7,20 Euro pro Quadratmeter, die danach bis 2020 festgeschrieben sind, liegt man noch weit unter dem Durchschnitt.

Dass der Neubau ein Miethaus bleibt, nicht privatisiert und schon gar nicht zum Spekulationsobjekt wird, dafür sorgt das MHS als Mit-Gesellschafter. Staatssekretär Gothe hofft, dass es weitere ähnliche Projekte in Berlin geben wird.

Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

83 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 172× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 124× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 180× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.517× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.