FDW-Team bietet jetzt auch betreutes Einzelwohnen
Unter dem Motto "Der trockene Weg" werden dabei Menschen therapeutisch in ihrer eigenen Wohnungen betreut. Sie lernen dabei, auch ohne Alkohol klarzukommen. Unter anderem werden sie angeleitet, sich selbst möglichst gesund zu versorgen. Außerdem geht es darum, die eigene Wohnung sauber zu halten.Auch werden die Süchtigen dabei unterstützt, ihren Alltag zu strukturieren, zu organisieren und wieder soziale Kontakte zu knüpfen. Natürlich soll auch bei der Suche nach regelmäßiger Beschäftigung, Arbeit oder Ausbildung geholfen werden. Schließlich wird daran gearbeitet, Therapie- und Behandlungspläne abzustimmen und einzuhalten. "Unser neues Angebot richtet sich an Menschen mit einer Suchterkrankung. Möglicherweise besteht zusätzlich eine psychische Erkrankung wie zum Beispiel eine Depression", sagt der Leiter des FDW-Trocken-Raums, Gerd Krause. Dass solche Menschen besondere Unterstützung benötigen, bekommt das Trocken-Raum-Team in seiner täglichen Arbeit immer wieder mit.
Die Betroffenen schaffen es häufig nicht, das Leben in ihrer Wohnung allein zu organisieren. Vor allem um eine Kündigung der Wohnung und Obdachlosigkeit zu verhindern, will ihnen das neue Projekt helfen. Suchtkranke, die zum Beispiel gerade eine Entgiftung oder einen Entzug hinter sich haben, können sich im Trocken-Raum in der Bernhard-Lichtenberg-Straße 3 melden. Das Bezirksamt prüft dann die Hilfebedürftigkeit und finanziert die folgende sozialtherapeutische Begleitung. Vorerst können bis zu sechs Menschen das betreute Einzelwohnen in Anspruch nehmen.
Eingerichtet wurde der Trocken-Raum 1993. Seitdem unterstützt er alkoholkranke Menschen im Auftrage des Bezirksamtes. Heute stehen dafür 16 Plätze in der Bernhard-Lichtenberg-Straße 3 zur Verfügung. Begleitet werden die Menschen von einem Suchttherapeuten, Sozialarbeiterinnen und Ergotherapeutinnen. Gemeinsam werden die Mahlzeiten vorbereitet. Es werden Ausflüge unternommen, und die Suchtpatienten arbeiten in einer Werkstatt, fertigen dekorative Gegenstände aus Holz und Ton oder flechten Körbe. Die Produkte werden regelmäßig auf Basaren gegen Spenden angeboten. Betreut werden im Trocken-Raum täglich von 8.30 bis 15.30 Uhr Menschen zwischen 40 und 70 Jahren. Es sind Doktoren, Physiker, aber auch Hilfsarbeiter. Fast alle kommen aus Prenzlauer Berg. Gemeinsam ist ihnen, dass sie alkoholkrank sind.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.