Unter der Storkower Straße soll künftig Regenwasser gestaut werden
Dieses übernimmt vor allem ökologische Aufgaben. Es staut nach starken Regengüssen das Wasser, das von den Straßen in die Abwasserkanäle abfließt. Dieses Wasser ist stark belastet. Deshalb wird das Wasser in Klärwerken gereinigt. Dorthin wird es über ein Pumpwerk an der Erich-Weinert-Straße geschickt. In den Klärwerken finden dann biologische Reinigungsprozesse satt. Danach kann das Wasser wieder in den ökologischen Kreislauf zurückgeführt werden.
Allerdings haben die Klärwerke nur eine begrenzte Kapazität. Bei starkem, lang anhaltendem Regen ist die Leistungsgrenze schnell erreicht. Deshalb sind in der Kanalisation Überläufe angeordnet. Springen diese an, wird mit Regen verdünntes Schmutzwasser ins nächste Gewässer gepumpt. Das Wasser aus Prenzlauer Berg gelangt dann über einen Überlaufkanal in die Spree an der Museumsinsel.
Weil das ökologisch nicht vertretbar ist, suchten die Wasserbetriebe nach einer Lösung. Sie entschieden sich, im Abwasserkanal unter der Fahrbahn der Storkower Straße ein Wehr einzubauen. Zugleich wurde ein unterirdischer Speicher geschaffen. In diesem können bei starkem Regen bis zu 1850 Kubikmeter Schmutzwasser gespeichert werden. Wenn die Klärwerke wieder freie Kapazität haben, kann das Wehr geöffnet werden. Gesteuert wird das automatisch von der Abwasserzentrale an der Holzmarkstraße aus.
Vor wenigen Tagen wurde das drei Tonnen schwere Wehr in den Kanal der Storkower Straße eingebaut. "Das gesamte Wehrbauwerk unter der Straße hat die Größe eines Einfamilienhauses", sagt Udo Salzwedel. Er koordinierte als Projektleiter den Einbau. Die Investitionskosten in Höhe von 2,3 Millionen Euro teilen sich Land Berlin und die Wasserbetriebe. Das Wehr an der Storkower Straße ist erst das dritte in Berlin. Ähnliche Bauwerke gibt es bereits in Wedding und Neukölln.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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