Essen und Beratung
S-Bahn unterstützt Förderverein der Obdachlosentagesstätte Zelterstraße
Man sieht Simona Barack die Freude an. Das Geld, das die S-Bahn Berlin der Wohnungslosentagesstätte spendet, wird dringend gebraucht.
„Wir werden es vor allem in den Ausbau unserer Küche investieren“, sagt die Leiterin der Einrichtung. Vor 20 Jahren eröffnete das Sozialprojekt in der Zelterstraße 14, Ecke Dunckerstraße. Sein Träger ist die gemeinnützige Beratung + Leben GmbH, die zur Immanuel Diakonie Group gehört. Inzwischen ist vieles in der Küche erneuerungsbedürftig. „Bei uns läuft zwar alles nach den Hygienevorschriften ab. Wir werden auch regelmäßig kontrolliert. Aber wir wünschen uns schon seit Längerem eine pflegeleichte Edelstahlausstattung, wie sie heute in solchen Küchen üblich ist“, sagt Simona Barack.
Dass die Erneuerung der Küchenausstattung nun möglich wird, ist den „Zelter Paten“ zu verdanken. Zu diesem Förderprojekt schlossen sich Nachbarn, sozial engagierte Menschen und auch frühere Besucher, denen es heute besser geht, zusammen. Bekanntester Pate ist übrigens Tatortkommissar Axel Prahl. Die Paten organisieren immer wieder Spendenaktionen und alle zwei Jahre das Zelter Straßenfest. Mit den Erlösen unterstützen sie die Wohnungslosentagesstätte.
„Ich wohne schräg gegenüber“, sagt Kirka Fietzek. Sie ist eine der „Zelter Paten“. „Da sehe ich fast jeden Tag, dass die Menschen, die hierherkommen, wirklich Hilfe brauchen. Und ich finde es richtig gut, dass es diese Einrichtung gibt. In der erhalten die Wohnungslosen nicht Essen, sie bekommen auch weitere Unterstützung.“ Die „Zelter Paten“ konnten nun auch die S-Bahn Berlin für dieses Projekt begeistern. Sie gewannen in der Kampagne „S-Bahn Berlin hilft beim Helfen“. Die Jury stellt dem Projekt stattliche 13.400 Euro zur Verfügung. Den symbolischen Spendenscheck übergab Berlins S-Bahnchef Peter Buchner an Simona Barack. Dieser Teil der Spende fließt direkt in die Küchenausstattung und die professionelle Sozialarbeit. Mit weiteren 6600 Euro wird eine Werbeaktion unter dem Motto „Die Straße ist kein Zuhause“ finanziert. Die Plakate sind demnächst in vielen S-Bahnzügen und auf Bahnhöfen zu sehen. Mit ihnen wird um Spenden geworben, die längerfristig die Einrichtung unterstützen.
Zum Sozialprojekt an der Zelter Straße gehören neben der Wohnungslosentagesstätte eine Kontakt- und Beratungsstelle. Außerdem können Wohnungslose dort ihre Wäsche waschen sowie ihre Post an diese Adresse schicken lassen. Weiterhin stehen Computer zur Verfügung. An diesen können Besucher im Internet zum Beispiel nach Jobs oder Wohnungen recherchieren. All das nutzen jeden Tag etwa 50 Wohnungslose.
Weitere Informationen zum Förderverein gibt es auf www.zelterpate.de sowie zum Sozialprojekt Prenzlauer Berg unter http://asurl.de/13-x.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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