Trauben für den "Berliner Riesling"
Die Weinstöcke hingen voll, und die Reben sahen in diesem Jahr sehr gut aus. "Wir hatten im Schnitt 85 Grad Oechsle", erklärt Wolfgang Krause vom Vorstand des Vereins. "An diesem hohen Oechslegrad merkt man, dass das Wetter in diesem Jahr ideal für den Wein war."
Am Fuße des Volksparks Prenzlauer Berg findet traditionell immer die letzte große Weinlese Berlins statt. Während die Weintrauben von den anderen Rebstöcken in der Stadt immer schon relativ früh im Oktober geerntet werden, hängen sie in Prenzlauer Berg noch etwas länger. Der Grund: Hier wachsen Riesling-Rebstöcke. Von ihnen wird nicht so früh geerntet.
Im vergangenen Jahr ernteten die Vereinsmitglieder und ihre Helfer immerhin 650 Kilogramm von den Rebstöcken. In diesem Jahr konnten sie, unterstützt von über 30 freiwilligen Helfern, über 700 Kilogramm ernten. Dass so viele Trauben an den Rebstöcken wuchsen, ist aber nicht nur der Witterung in diesem Jahr, sondern vor allem auch dem Fleiß der Hobbywinzer zu verdanken. In den vergangenen Monaten haben sie sich bei Arbeitseinsätzen immer wieder intensiv um die Weinstöcke gekümmert.
Der Förderverein "Weingarten Berlin" setzt eine lange Weinanbau-Tradition in Prenzlauer Berg fort. Bereits im 14. Jahrhundert gab es erste Weinstöcke am Hang des Prenzlauer Bergs. Ein strenger Winter 1740/41 vernichtete aber viele Weinstöcke. Danach wurde der Weinanbau eingestellt. In bescheidenem Maße begann um das Jahr 2000 die Wiederbelebung des Weinanbaus. Das Bezirksamt ließ 400 Rebstöcke der Sorte Riesling am Volkspark Prenzlauer Berg pflanzen. Um ihre Pflege kümmert sich inzwischen der Förderverein "Weingarten Berlin". Dieser schuf auch einen eigenen Wein-Schaugarten mit weiteren 200 Rebstöcken anderer Sorten.
Nach der Lese wurde die diesjährige Ernte übrigens sofort auf das Weingut des Prinzen von Lippe bei Meißen gebracht. Dort verarbeitet man sie zunächst zu Most und danach zum Wein "Berliner Riesling".
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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