Spitze in der Jugendarbeit
Senatorin Sandra Scheeres besucht den Berliner Turn- und Sportclub

Sandra Scheeres (Dritte von links) informierte sich gemeinsam mit Tino Schopf (Dritter von rechts) beim BTSC über seine Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. | Foto: Bernd Wähner
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Wie funktioniert Jugendarbeit in einem großen Sportverein? Wie läuft die Kooperation mit Kitas und Schulen? Und wo könnte der Senat unterstützen?

Um derartige Fragen ging es beim Besuch der Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Sandra Scheeres (SPD), beim Berliner Turn- und Sportclub (BTSC) auf der Sportanlage an der Paul-Heyse-Straße. Initiiert wurde dieses Treffen vom Abgeordneten Tino Schopf (SPD), in dessen Wahlkreis sich die Geschäftsstelle und zahlreiche Trainingsorte des Vereins befinden. Der BTSC ist einer der größten Breitensportvereine der Stadt. Er besteht seit 56 Jahren. „Zurzeit haben wir 4800 Mitglieder. Davon sind 2730 Kinder und Jugendliche“, so Vereinsgeschäftsführer Christopher Krähnert. In insgesamt 22 Abteilungen wird Sport getrieben, in 18 davon von unter 18-Jährigen. Damit auch die jungen Sportler eine gewichtige Stimme im BTSC haben und ihre Ideen in die Vereinsarbeit einbringen können, hat der Verein einen Jugendausschuss gegründet. Dieser initiiere zum einen Projekte für Kinder und Jugendliche, berichtet dessen Vorsitzende Sandra Liebender. Und damit ist er sehr erfolgreich. In diesem Jahr wurde er zum Beispiel für sein Filmprojekt „Blick der Jugend auf den Berliner TSC“ mit einem „Goldenen Stern des Sports“ ausgezeichnet. Zum anderen setzt sich der Jugendausschuss für Präventionsarbeit ein. So organisiert er Workshops gegen Gewalt, von Trainern und Übungsleitern wird ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis verlangt, und interne Regelungen zum Umgang mit jungen Sportlern wurden erarbeitet. Demnächst wird es auch einen Kinder- und Jugendschutzbeauftragten geben.

Aber nicht nur für seine jungen Mitglieder engagiert sich der Verein. Er initiierte vor 15 Jahren auch ein Seepferdchen-Projekt. Jedes Jahr erhalten bis zu 650 Kita-Kinder die Möglichkeit, das Schwimmen noch vor Beginn der Schulzeit zu erlernen. Dabei kooperiere der BTSC mit etwa 40 Kitas, sagt Trainerin Linda Ludewig. Außerdem werden in weiteren Projekten auch Schüler im Grundschulalter, die noch nicht schwimmen können, ans Wasser gewöhnt. Und sie lernen so weit schwimmen, bis sie das Seepferdchen ablegen können. So hervorragend dieses Angebot für die Kitas ist, ist es mitunter schwierig umzusetzen. Manche Kita-Träger sind sich zum Beispiel unsicher, ob sie die Kinder überhaupt während der regulären Betreuungszeit aus der Einrichtung für das Schwimmtraining herausgeben dürfen. Hier wünscht sich der Verein mehr Klarheit.

Ein weiteres Thema, dass den Projektverantwortliche unter den Nägeln brennt: Der Verein holt die Kinder jeweils von der Kita mit einem Kleinbus ab und bringt sie damit auch zurück. Vier Kleinbusse hat der BTSC für sein Seepferdchen-Projekt angeschafft. Einen weiteren gibt es für den Bereich Eiskunstlaufen. Aber eigentlich wären mehr Kleinbusse nötig. Und die Kosten für die Transporte müssen bisher auf die Eltern umgelegt werden. Hier wäre Unterstützung von der Senatsverwaltung wünschenswert.

Sandra Scheeres sagt, dass sie die Kooperation des BTSC mit Kitas und Schulen hervorragend findet. Sie weiß aber auch, dass es unterschiedliche Sichtweisen gibt, wenn es darum geht, ob Kinder aus der Kita während der Betreuungszeit solche Angebote nutzen dürfen. Aber letztlich sind die Eltern die Vertragspartner des Vereins. Und diese müssen dem auch zustimmen. Dieses Themas werde sie sich aber noch einmal ebenso annehmen wie des Themas Fahrdienste zu Trainingsangeboten, versprach sie während ihres Besuchs.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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