Integral ist für alle da
Arbeit und Freizeit für Menschen mit und ohne Behinderung

Cornelia Kny ist die Vorsitzende des Werkstattrates der INTEGRAL Anerkannten Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. Gemeinsam mit Geschäftsführer Johannes Siegmund engagiert sie sich dafür, dass Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben einbezogen werden. | Foto: Bernd Wähner
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  • Cornelia Kny ist die Vorsitzende des Werkstattrates der INTEGRAL Anerkannten Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. Gemeinsam mit Geschäftsführer Johannes Siegmund engagiert sie sich dafür, dass Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben einbezogen werden.
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Vor 20 Jahren wurde der Grundstein für einen Neubau an der Herrmann-Blankenstein-Straße 49 gelegt. Seit seiner Fertigstellung im Jahr 2004 haben hier die INTEGRAL Anerkannten Werkstätten für Menschen mit Behinderungen ihren Sitz.

Begonnen hatte die Geschichte allerdings viel früher. Zu diesem Verein hatten sich Ost-Berliner aus dem Gesundheits- und Sozialwesen zusammengetan. 1990 entstand durch einzelne Mitglieder des Runden Tisches zunächst ein Begegnungszentrum für Menschen mit und ohne Behinderung. Das hat seinen Sitz an der Marchlewskistraße 25e. Daraus entwickelte sich die größte integrative Freizeiteinrichtung für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen in Berlin. Dieses Begegnungszentrum ist inzwischen ein Magnet nicht nur für Besucher aus allen Teilen der Stadt, sondern sogar aus dem Umland, berichtet Johannes Siegmund, Geschäftsführer des Integral e.V.

Drei festangestellte Mitarbeiter stellen hier, unterstützt von vielen Ehrenamtlichen, Angebote für bis zu 1600 regelmäßige Besucher auf die Beine. Montag bis Freitag kann das Begegnungszentrum von 15 bis 19 Uhr von jedermann zum Spielen, Schwatzen, Erholen, Kaffee trinken und Kuchen essen besucht werden. Außerdem finden Kurse, wie Seidenmalerei, Zeichnen, das Gestalten von Mosaiken oder Töpfern und Korbflechten statt. An jedem letzten Freitag im Monat wird eine Diskothek organisiert, und es gibt immer wieder thematische Veranstaltungen.

Das Wunderbare ist, dass zu allen Veranstaltungen Menschen mit und ohne Einschränkungen und aus allen Generationen willkommen sind. „Die Vielfalt unserer Angebote verdanken wir unseren vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern. Alle, die sich bei uns bewerben, können ihre eigenen Ideen einbringen und die unterschiedlichsten Projekte verwirklichen“, erklärt Johannes Siegmund. Näheres ist auf www.integral-berlin.de/integral/begegnungszentrum/ zu erfahren.

Uwe Brandenburg arbeitet im Metallbereich der INTEGRAL Anerkannten Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. Hier bearbeitet er an einer Fräsmaschine Teile für einen Türpfosten. | Foto:  Bernd Wähner
  • Uwe Brandenburg arbeitet im Metallbereich der INTEGRAL Anerkannten Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. Hier bearbeitet er an einer Fräsmaschine Teile für einen Türpfosten.
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Kurz nach der Begegnungsstätte eröffnete der Verein Integral seine Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. Ausgangspunkt dafür waren die Rehabilitationswerkstätten, die es zu DDR-Zeiten am Krankenhaus Buch gab und die über den Ostteil der Stadt verteilt waren. Nach bundesdeutschem Recht durfte eine Klinik solche Werkstätten aber nicht betreiben. Deshalb übernahm INTEGRAL einige der Standorte.

Die INTEGRAL-Werkstätten wurden aus den unterschiedlichen Standorten zunächst in Alt-Stralau 53 konzentriert. Dort hatte der Träger Räume angemietet. Die zuständige Behörde verpflichtete den Verein aber, in ein eigenes Gebäude umzuziehen. Die Umsetzung dieses Vorhabens dauerte. 2004 konnten die Werkstattbereiche in ihren Neubau auf dem Alten Schlachthof an die Herrmann-Blankenstein-Straße umziehen.

In diesem Gebäude wird Menschen mit Behinderungen eine Teilhabe am Arbeits- und somit am gesellschaftlichen Leben ermöglicht. Im Haus gibt es unter anderem einen Metallbereich, in dem Teile für Zulieferbetriebe hergestellt werden. Im Druck- und Kopierservice werden Broschüren, Flyer und anderes für Auftraggeber gedruckt. Für Unternehmen werden Verpackungsaufträge übernommen. Außerdem arbeiten die INTEGRAL-Werkstätten als Dienstleister, bieten zum Beispiel Botendienste und Aktenvernichtung an. Weiterhin zählen Garten- und Grünanlagenpflege sowie der Bereich Malerarbeiten zu den Werkstätten.

In der Außenstelle an der Storkower Straße 125 wurde eine Fahrradwerkstatt eingerichtet, in der vor allem die Räder von Leihfahrrad-Anbietern auf Vordermann gebracht werden. An diesem Standort befindet sich auch eine Holzwerkstatt, in der auch selbst entwickelte Produkte hergestellt werden. Für jedermann geöffnet ist dort das Bistro 125, in dem regionale Speisen angeboten werden.

Noch viele Arbeitsstellen frei

In all diesen Bereichen bietet INTEGRAL Menschen mit Behinderungen sichere Arbeit ohne Druck. Insbesondere in der Holz- und Fahrradwerkstatt, beim Malerbetrieb, im Garten- und Landschaftsservice und in der Aktenvernichtung sind viele Arbeitsstellen noch frei. „Bei uns steht die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit der Menschen im Mittelpunkt“, sagt Johannes Siegmund. Deshalb werden die bei INTEGRAL arbeitenden Menschen auch bei der Entwicklung ihrer lebenspraktische Fähigkeiten so unterstützt, dass sie möglichst eigenständig ihr Leben führen können.

Weitere Informationen finden sich auf www.integral-berlin.de/.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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