Erinnerung an Ingeborg Hunzinger

Ingeborg Hunzinger lebte von 1953 bis 2009 in Rahnsdorf. | Foto: Ralf Drescher
4Bilder
  • Ingeborg Hunzinger lebte von 1953 bis 2009 in Rahnsdorf.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Rahnsdorf. Über ein halbes Jahrhundert hat Ingeborg Hunzinger (1915-2009) in Rahnsdorf als Bildhauerin gelebt und gearbeitet. Jetzt erinnert eine Straße an die bekannte Künstlerin.

Die bisherige Straße nach Fichtenau, die die Fürstenwalder Allee mit dem S-Bahnhof Rahnsdorf verbindet, heißt nun Ingeborg-Hunzinger-Straße. Die Künstlerin hatte nur wenige Schritte von „ihrer“ Straße von 1953 bis zu ihrem Tod 2009 gelebt.

„Wir hatten bereits zu ihrem 100. Geburtstag Anfang des Jahres beschlossen, Ingeborg Hunzinger mit einer Straßenbenennung zu ehren. Als Künstlerin ist sie weit über Berlin hinaus bekannt. Und da es in Rahnsdorf neben der Straße nach Fichtenau noch die Fichtenauer Straße gab, vermeiden wir eine Doppelbenennung und damit die Möglichkeit von Verwechslungen bei Rettungseinsätzen“, sagt Stefan Förster vom Heimatverein Köpenick. Der Verein hatte sich schon mehrfach für Straßenumbenennungen nach Personen aus dem Bezirk eingesetzt. Auf Anregung der Leute um Stefan Förster wurden unter anderem der frühere Leiter des Heimatmuseums Köpenick, Claus-Dieter Sprink, und das letzte Maueropfer, Chris Gueffroy, durch Straßenbenennungen geehrt.

Zur Benennung der Straße nach Ingeborg Hunzinger waren rund 60 Teilnehmer gekommen, darunter zwei Töchter und zwei Enkelinnen sowie Freunde und Weggefährten.

Ingeborg Hunzinger wurde 1915 in Berlin geboren. Sie studierte ab 1935 an der heutigen Universität der Künste. Weil ihre Mutter Jüdin war und sie damit im NS-Staat als Halbjüdin galt und auch Mitglied der KPD war, wurde sie von den Nationalsozialisten verfolgt und emigrierte zeitweise nach Italien. Nach dem Kriegsende nahm sie ein Studium an der Kunsthochschule Weißensee auf, dort war sie zwei Jahre Meisterschülerin von Fritz Cremer.

Im Bezirk gibt es an mehreren Standorten Plastiken von Ingeborg Hunzinger, unter anderem an der Rahnsdorfer Kirche, am Püttbergeweg und am Luisenhain in der Köpenicker Altstadt. Als um 1980 das neue Wohngebiet in Marzahn errichtet wurde, fanden dort mehrere Werke der Bildhauerin eine Heimat. Bekanntestes Werk ist das Monument „Block der Frauen“, das in der Rosenstraße am Alexanderplatz an den erfolgreichen Kampf von Berliner Frauen um ihre internierten, jüdischstämmigen Ehepartner während der NS-Diktatur erinnert. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

15 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 175× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 157× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 218× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 600× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.