Verdacht der Bestechlichkeit und Bestechung
Korruptionsvorwurf: Mitarbeiter des Straßenbauamtsbereichs vom Dienst freigestellt

Großeinsätze der Polizei in einer öffentlichen Verwaltung sind noch immer eher eine Ausnahme. Am 6. Oktober hat es aber im Bezirksamt Reinickendorf eine solche Razzia gegeben.

Die Durchsuchung richtete sich gegen einen Mitarbeiter des Fachbereichs Straßenbau. Es besteht der Verdacht der Korruption bei der Vergabe von Bauaufträgen. Dem Mitarbeiter werden Bestechlichkeit und Bestechung vorgeworfen.

An dem Einsatz waren mehr als 50 Polizisten beteiligt. Außer beim Straßenbauamt fanden Razzien an zehn Orten in Berlin und Brandenburg statt. Ausgangspunkt sei eine anonyme Anzeige gewesen.

Das Bezirksamt bestätigte in einer Pressemitteilung lediglich, dass es die Durchsuchung des Fachbereichs im Bezirksamt seitens des Landeskriminalamtes gegeben, Akten beschlagnahmt und ein Mitarbeiter auf unbestimmte Zeit vom Dienst freigestellt wurde. Es bestehe der Verdacht, dass Gewerbetreibende im Zusammenhang mit Aufträgen, die ihnen vom Bezirksamt Reinickendorf erteilt worden seien, zum Nachteil der Amtes abgerechnet haben, heißt es in der Pressemitteilung der Bezirksverwaltung weiter. Dafür habe es anonyme Hinweise gegeben. Zum Stand der Ermittlungen wollte sich die Verwaltung nicht äußern.

Im Klartext lautet der Vorwurf der Berliner Staatsanwaltschaft, dass für Leistungen von Straßenbauprojekten überhöhte Preise bezahlt wurden. Dies sei mithilfe aus dem Fachbereich Straßenbau geschehen, wofür als Gegenleistung allem Anschein nach Geld geflossen sein soll oder versprochen wurde.

Aber wie hätte das funktionieren können? Und von welcher Dimension ist möglicherweise auszugehen? Die FDP-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) ist in dieser Richtung bereits vorgeprescht und fordert vom Bezirksamt Reinickendorf eine "umfassende Information" über den möglicherweise entstandenen finanziellen Schaden am Steuerzahler sowie den Vergabestrukturen innerhalb des Fachbereichs. In einer inzwischen eingereichten schriftlichen Anfrage wollen die Liberalen Auskünfte zu allen vom Straßenbauamt in Auftrag gegebenen Baumaßnahmen der Jahre 2016 bis 2021. Und nach Beginn der neuen Wahlperiode der BVV "behalten wir uns die Möglichkeiten eines Sonderausschusses vor", wird ebenfalls erklärt.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 199× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 968× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 628× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.120× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.004× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.