Parksünder können Leben gefährden
Polizei-Schwerpunkteinsatz gegen Falschparker im Kiez zwischen Reginhard- und Provinzstraße

Der Transporter wird abgeschleppt. Er stand zu nah an der Kreuzung. | Foto: Thomas Frey
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  • Der Transporter wird abgeschleppt. Er stand zu nah an der Kreuzung.
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Die Wagen-Armada von Polizei, Feuerwehr, Ordnungsamt und Abschleppdienst auf dem Rewe-Parkplatz an der Emmentaler Straße hat am 20. April für große Aufmerksamkeit gesorgt. Was war hier los?

Im Kiez zwischen Reginhard- und Provinzstraße fand an diesem Nachmittag ein Schwerpunkteinsatz gegen verbotswidrig abgestellte Autos statt, deren Besitzer den vorgeschrieben Fünf-Meter-Freibereich an Kreuzungen nicht eingehalten hatten. Solche Falschparker können zum Hindernis für Rettungsfahrzeuge werden. Die Einsatzkräfte verlieren wertvolle Zeit oder kommen im schlimmsten Fall nicht auf dem kürzesten Weg zu einem Notfall oder Brand.

Kurz nach Beginn der mehrstündigen Aktion am Hausotterplatz stand an der Einmündung Kamekestraße ein Opel Astra im Kreuzungsfreiraum. Er wird ein Fall für den Abschleppwagen genauso wie ein Transporter.

Manch ein Anwohner hat Glück

Die Möglichkeit, diese Art von Abtransport zu verhindern, haben nur unmittelbare Anwohner. Bei denen klingelt die Polizei und weist sie darauf hin, dass sie ihr Fahrzeug sofort umsetzen müssen. Das Bußgeld für das Falschparken müssen sie trotzdem bezahlen. Sie sparen aber die Gebühr für das Umsetzen. Solche direkten Gesprache seien ihnen eigentlich lieber, meint ein Beamter. Auf diese Weise könne auch einiges erklärt und der Sinn der Aktion verdeutlicht werden.

Dies gelang bei einem Parksünder, der "durch nette Nachbarn" auf den Schwerpunktdarauf hingewiesen wurde, dass ihm Unbill droht und deshalb zu seinem Wagen kam. Er hatte ebenfalls das Parkverobt im Kreuzungsbereich missachtet. Er durfte das Auto aber selbst wegfahren.

Viele Passanten begrüßen Polizeiaktion

Ein Passant erregte sich beim Anblick der vielen Polizeibeamten am Hausotterplatz über die "Verschwendung seiner Steuergelder". Bei anderen Delikten wäre die Polizei nicht zu sehen. Der überwiegende Tenor von Passanten war jedoch Zustimmen. „Gut, dass hier endlich mal durchgegriffen werde“, erklärte eine Frau. „Aber warum erst jetzt?“ Sie kenne das Problem nicht nur aus eigener Anschauung, sondern auch durch ihren Mann und ihre Söhne, die Dienst bei der Feuerwehr leisteten. Eine Anwohnerin hätte einen nächtlichen Einsatz noch zielführender gefunden. Sie habe schon mehrfach überlegt, zu später Stunde die Polizei zu alarmieren. Aber das bringe wahrscheinlich wenig.

Im Zweifel kein Pardon

Viele Passanten wiesen indes auch auf die angespannte Parkplatzsituation im Viertel hin. Sie wurde kürzlich noch verschärft durch das großflächige Parkverbot an der Amendestraße. Das Fehlen von Parkplätzen ist auch Polizei und Ordnungsamt bekannt. "Wir gehen da schon nicht mit dem Hammer rein", erklärte ein Beamter. Aber wenn Straßen und Kreuzungen so zugestellt seien, dass niemand mehr durchkomme, könne es kein Pardon geben.

Zu vermitteln, dass solche Vergehen lebensbedrohliche Folgen haben könnten, sei ein wichtiges Ziel der Aktion gewesen, sagte Polizei-Einsatzleiter Maik Herrmann vom Abschnitt 12. Dass die Reaktionen darauf fast durchweg positiv waren, habe ihn besonders gefreut. Das Zusammenspiel der Beteiligten wäre einige Wochen vorbereitet worden, erzählte er. Auch insgesamt gebe es eine gute Zusammenarbeit. Denn alle wären mit diesem Problem konfrontiert.

16 Autos wurden in vier Stunden umgesetzt

Die Bilanz nach ungefähr vier Stunden Einsatz lautete: 16 Mal wurden Autos umgesetzt, sechs Mal konnte dies gerade noch vermieden werden. Zudem wurden 14 Verkehrsordnungswidrigkeitsanzeigen und ein Mängelbericht geschrieben sowie etwa 150 Flyer verteilt und 200 Bürgergespräche geführt.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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