"Befremdliches" Vorgehen und "Frechheit"
Afghanische Gemeinde und Footballer unterstützen Kandidatur von Demirbüken-Wegner

Rückendeckung erhält die bisher gescheiterte Stadtratskandidatin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) von verschiedenen Vereinen und Institutionen. Zuletzt haben sich die Afghanische Gemeinde und die Footballer der Berlin Adler in offenen Briefen für sie eingesetzt.

"Wir finden es besorgniserregend, dass wegen einer Kandidatin plötzlich fest implementierte demokratische Prozesse geändert werden sollen", heißt es unter anderem im Schreiben der Afghanischen Gemeinde. Dass eine Partei, die von jedem dritten Reinickendorfer gewählt wurde, sich nicht mehr ihre eigene Bewerberin aussuchen könne, wird als "befremdlich" bezeichnet.

Trotz ihres tadellosen politischen Werdegangs werde gegen Frau Demirbüken-Wegner auch der Vorwurf des Rechtspopulismus erhoben. Dabei kenne gerade sie als CDU-Politikerin mit türkischem Migrationshintergrund die Nöte und Sorgen der islamischen Gemeinde, setze sich nachdrücklich für deren Belange ein und versuche zu vermitteln. "Wir schätzen die gute und lange Zusammenarbeit mit Emine Demirbüken-Wegner und wünschen sie als unsere stellvertretende Bürgermeisterin.". Deshalb werde darum gebeten, das Wahlergebnis anzuerkennen und das Bezirksamt demgemäß auch zu besetzen.

Auch die Berlin Adler machen in ihren Schreiben deutlich, dass sie die Verhinderung von Frau Demirbüken-Wegner als stellvertretende Bürgermeisterin und Stadträtin "nicht nachvollziehen können". Sie hätten die Kandidatin als stets ansprechbare und hilfsbereite Unterstützerin erleben dürfen.

Besonders aufgebracht ist auch der laut Eigenbezeichnung "multikulturelle Verein" wegen vermeintlicher Vorwürfe gegen Demirbüken-Wegner, sie sei ausländerfeindlich oder gar rechtsradikal. Das sei "an Unsinnigkeit und Frechheit nicht zu übertreffen". Bei ihnen kämen deshalb eher Vermutungen auf, "dass es persönliche, beziehungsweise diskriminierende Gründe gibt", die ihre Wahl verhindern sollen, schrieben die Adler.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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