Das war das Jahr 2015 in Reinickendorf

Najem Wali liest in der Buchhandlung am Schäfersee. | Foto: Christian Schindler
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Reinickendorf. Das Jahr 2015 hielt für die Reinickendorfer eine Vielzahl interessanter und spannender Nachrichten bereit. Berliner-Woche-Reporter Christian Schindler blickt zurück.

Januar

Wenn für viele das gerade gefeierte Weihnachtsfest nur noch Erinnerung ist, gibt es ein schönes kirchliches Ereignis: Das Frohnauer Ehepaar Adelgund und Wolfgang Lissy erhält am 7. Januar den päpstlichen Orden „Pro Ecclesia et Pontifice“. Sie haben dafür gesorgt, dass seit 1985 die Sternsinger in Berlin für gute Taten werben.

Enttäuschung dagegen bei den Mietern in der Tegeler Kleinhaus-Siedlung: Das Bezirksamt beschließt am 14. Januar, dass es keine Erhaltungssatzung für die Siedlung geben wird, die dem Eigentümer Beschränkungen bei Modernisierung und Mieterhöhungen auferlegt.

Februar

Die Grundschule in den Rollbergen macht bekannt, dass sie erfolgreich weiterführt, was anderenorts umstritten ist. Das jahrgangsübergreifende Lernen wird von den ersten drei Jahrgängen auch auf die Jahrgänge vier bis sechs ausgeweitet. Die Lehrer schwärmen vom Erfolg ihrer Schüler.

Eine andere Schule bekommt schlechte Nachrichten: Die Montessori-Schule in Heiligensee muss ihren Umzug ins ehemalige Collège Voltaire verschieben, weil dort eine Notunterkunft für Flüchtlinge eingerichtet wird. Jetzt ist der Umzug für 2016 geplant.

März

Gute Nachrichten für das Sozialwarenhaus. Die von Schließung bedrohte Einrichtung bekommt an der Roedernallee 88-90 ein neues Domizil.

Große Ehre für den langjährigen CDU-Bezirksverordneten Dieter Braunsdorf: Er bekommt am 6. März, knapp drei Wochen nach seinem 81. Geburtstag das Bundesverdienstkreuz am Bande für seine Aktivitäten in Politik und Sport.

Mit der Verlegung von 13 Stolpersteinen an der Berliner Straße 26 erinnert der Bildhauer Gunter Demnig an hingerichtete Mitglieder der Widerstandsgruppe Mannhart, die in den Borsigwerken gegen die Nationalsozialisten agitierten.

April

Der Monat April ist gekennzeichnet von Streit über den künftigen Standort der Ellef-Ringes-Grundschule. Die musste wegen eines Brandes im Oktober 2013 in Gebäude am Erpelgrund ziehen. Wegen neuer Schülerzahlen möchte das Bezirksamt den Ersatzstandort zur Dauerlösung machen. Ein Teil der Elternschaft mobilisiert für den Rückzug zum Stolpmünder Weg. Letztlich setzt sich im Juni das Bezirksamt durch.

Reinickendorf zeigt sich international: In der Buchhandlung am Schäfersee stellt der irakischstämmige Autor Najem Wali seinen Roman „Bagdad Marlboro“ vor.

Mai

Der Bezirk bekommt neue tierische Bewohner. Im Tegeler Fließ nimmt eine Herde an Wasserbüffeln „die Arbeit der Landschaftspflege“ unter die eigenen Hufe. Die Tiere werden schnell eine kleine Touristenattraktion.

Ein neuer Gedenkort zeichnet sich ab: Am 13. Mai beschließen die Bezirksverordneten auf Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, den Friedhof der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik zu erforschen.

Juni

Große Ehre für einen Frohnauer: Der Schriftsteller Michael Kleeberg erhält für sein bisheriges Schaffen den mit 20.000 Euro dotierten Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg.

Das Bezirksamt beschließt ein Entwicklungskonzept für die Residenzstraße. Dies ist Voraussetzung dafür, dass in den kommenden Jahren über das Senatsprogramm „Aktive Zentren“ Millionen Euro an Fördergeldern in die Region fließen.

Juli

Willkommenskultur ganz praktisch: Schon zum dritten Mal organisiert am 4. Juli die Partei Die Linke ein Fußballturnier mit zahlreichen Flüchtlingen. Insgesamt 17 Mannschaften aus Vereinen, aber auch mit Flüchtlingen messen sich sportlich auf dem Platz gegenüber der Hallen am Borsigturm.

Willkommen heißt es auch andernorts. An der Greenwichpromenade wird ein Sportbootanleger eröffnet.

August

Am Ende des Monats schließt das Strandbad Tegel – viele fürchten, für immer. Der Sanierungsstau ist gewaltig. Nur eine Ausnahmegenehmigung ermöglichte die Öffnung 2015. Die Bäderbetriebe setzen ihre Gelder eher für Hallen- und Freibäder ein.

Am 26. August brennt eine Sporthalle auf dem Gelände der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik. Später stellt sich heraus, dass Kinder aus der benachbarten Flüchtlingsunterkunft dort gezündelt hatten.

September

Große Kunst im Randbezirk. Mit dem „Salon K“ wird der Lettekiez zum Ort eines mehrtägigen Kulturfestivals, die Viertel Box im Märkischen Viertel widmet sich der Dokumentarfilmerin Helga Reidemeister, die mehrfach in der Großsiedlung drehte.

Am 11. September wird bekannt, dass der Auguste-Viktoria-Kiez ab 2016 ein Quartiersmanagement erhält.

Oktober

In Waidmannslust tut sich etwas. In einer kleinen Feier übergibt Baustadtrat Martin Lambert (CDU) die Baugenehmigung für den Umbau des Gebäudes Waidmannsluster Damm 155.

Auch ein ebenfalls lange leer stehendes Gebäude auf einem Nachbargrundstück wird in Schuss gebracht. Gegen langen Leerstand hatten sich extra Anwohner zu einer Initiative zusammen geschlossen.

Der Monat endet mit einer traurigen Nachricht: Am 30. Oktober erliegt der stellvertretende Bürgermeister Andreas Höhne mit nur 57 Jahren seiner Krebserkrankung.

November

Ein Streit zwischen Senat und Bezirk eskaliert. Bausenator Andreas Geisel (SPD) wirft Reinickendorf vor, Schlusslicht bei der Genehmigung von Wohnungen zu sein. Baustadtrat Martin Lambert (CDU) nennt das „unterirdisch“, und verweist auf die Leistungen des Bauberatungszentrums des Bezirks. Gute Nachricht für Konradshöhe: Die Postfiliale soll erhalten bleiben.

Dezember

Die Bezirksverordneten fordern vom Senat, in Reinickendorf-Ost eine neue Grundschule zu bauen. Die vorhandenen Schulen könnten die wachsenden Schülerzahlen nicht allein bewältigen.

Gute Nachricht für die Cité Foch: Mit einem städtebaulichen Vertrag wird die Grundlage für den Ausbau der Straßen und für Wohnungsneubau gelegt. CS

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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