Bezirk kann Projekt für Kinder aus Suchtfamilien nicht fördern
Um das Projekt kurzfristig doch noch zu retten, hatten die Fraktionen von CDU und B90/Grüne einen Dringlichkeitsantrag in der Sitzung der Bezirksverordneten am 18. Juni auf die Tagesordnung gesetzt. Demnach soll das Projekt "NordStern" der Stiftung SPI aus dem Bezirkshaushalt weiterfinanziert werden. Nur so könnten junge, suchtkranke Familien auch künftig unterstützt werden, mahnte Claudia Skrobek, sozialpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion.
Sozialstadtrat Andreas Höhne (SPD) machte dem Ansinnen allerdings nur wenig Hoffnung. Das Budget sei knapp bemessen, denn das Haushaltsjahr 2013 habe der Bezirk erstmals mit einem Minus abgeschlossen. Zudem braucht der Bezirk dringend Geld für seine Schulen. "Eine Weiterfinanzierung des Projektes mit Bezirksmitteln wird also schwierig", so Andreas Höhne.
In Ausschuss verwiesen
Am Ende gaben die Bezirksverordneten dem Dringlichkeitsantrag nicht ihr Votum, sondern überwiesen ihn mehrheitlich in den Sozial- und Gesundheitsausschuss. In der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) stünde er dann erst im Juli wieder auf der Tagesordnung - mit offenem Ausgang. Wie berichtet, arbeitet "NordStern" seit fünf Jahren erfolgreich im Bezirk. Zuletzt förderte die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin das Projekt mit jährlich rund 74 000 Euro. Diese Förderung läuft Ende Juni aus, andere Finanzierungsquellen gibt es nicht. "NordStern" stellt jungen Müttern oder Eltern mit Suchtproblemen Familienhebammen an die Seite. Sie betreuen die Familien zu Hause und helfen ihnen, das neugeborene Kind zu versorgen.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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