Protest gegen Tegeler Fluglärm geht weiter
Die noch in Gründung befindliche Bürgerinitiative in Reinickendorf, die sich mit den steigenden Flugzahlen für Tegel nicht abfinden will, trat am 13. März vor eine größere Öffentlichkeit. Vor der Sitzung der Bezirksverordneten demonstrierten Anwohner gegen die zunehmende Zahl der Flüge von und nach Tegel. Nach wie vor ist unbekannt, wann Tegel geschlossen wird. Der gültige Planfeststellungsbeschluss besagt aber, dass Tegel spätestens ein halbes Jahr nach der Eröffnung des neuen Flughafens Berlin Brandenburg "Willy Brandt" in Schönefeld vom Netz gehen soll. Doch noch immer gibt es keinen zuverlässigen Termin für die Eröffnung. Zur selben Zeit nimmt jedoch der Flugverkehr in Berlin zu - und wird vor allem über Tegel abgewickelt, während der alte Flughafen Schönefeld immer seltener genutzt wird. Das zeigen auch aktuelle Zahlen der Flughafengesellschaft. In einer Pressemitteilung vom 13. März schreibt sie, dass in Tegel in diesem Jahr 1 254 056 Passagiere gezählt wurden. Das entspreche einer Steigerung im Vergleich zum Februar 2012 von 5,1 Prozent. In Schönefeld wurden in diesem Februar 441 161 Fluggäste gezählt, was einem Rückgang zum Vorjahresmonat um acht Prozent entspreche.
Hartmut Mehdorn sorgte dann in der vergangenen Woche mit der Aussage für Aufsehen, man könne doch Tegel grundsätzlich offen halten. Auch wenn er selbst von seinem Aufsichtsrat wegen der Rechtslage sofort wieder zurückgepfiffen wurde, trifft er bei einem Teil der Reinickendorfer Bevölkerung auf Zustimmung. Sie schätzen den für sie schnell erreichbaren Flughafen und nehmen dafür den Lärm in Kauf. Der Piraten-Verordnete Michael Schulz hatte schon 2011 angemerkt, dass die Schließung von Tegel ein Fehler sein könne. Er sieht sich jetzt bestätigt.
Die in der Gründungsphase befindliche Tegeler Bürgerinitiative will sich an einer Demonstration vor dem Flughafen Tegel beteiligen, die für den 13. April geplant ist. Eine genaue Uhrzeit steht noch nicht fest.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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