Die Angst spielt mit
Füchse auch nach dem 6. Spieltag weiter sieglos

Hängende Köpfe: Die Füchse sind nach sechs Spieltagen das einzige noch sieglose Team in der Berlin-Liga.  | Foto: Michael Nittel
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Die Füchse Berlin sind auch nach dem 6. Spieltag in der Berlin-Liga sieglos geblieben und auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht. Am 16. September zog das Team um Coach Guido Perschk beim BSV Al-Dersimspor auf dem Sportplatz am Anhalter Bahnhof mit 1:2 den Kürzeren.

Zwei Unentschieden und vier Niederlagen – das ist die ernüchternde Bilanz der Füchse. Doch es ist vielmehr die Spielweise, die aktuell Anlass zur Sorge gibt: Bei nahezu jeder Ballannahme, bei jedem Pass im Duell mit Dersimspor spielte die Angst mit: Bloß keinen Fehler machen, schien in jeder einzelnen Denkblase zu stehen, die über den Köpfen der Füchse-Kicker kreiste. Viel zu viele Fehler selbst im Kurzpassspiel, Ideenlosigkeit im Spielaufbau, einfach zu verteidigende lange Bälle, ungenaue Flanken aus dem Halbfeld, keine Torgefahr – das beschreibt die Spielweise der Füchse über weite Strecken. Auch in Sachen Aggressivität und Zweikampfstärke hatten die Kreuzberger den Reinickendorfern einiges voraus. Und Glück hatte man auch nicht: Ein 25 Meter Freistoß der Füchse krachte an die Unterkante der Latte – doch anstatt ins Tor oder an den Rücken von Dersim-Torwart Slim Garci zu springen, um dann über die Linie zu trudeln, fiel der Ball dem völlig verdutzten Schlussmann direkt in die Hände. Ganz frei nach dem Motto von Ex-Bundesligaprofi Jürgen Wegmann: Erst hatten die Füchse kein Glück – und dann kam auch noch Pech dazu.

Gegentor trotz Überzahl

Dabei hätte die Konstellation nicht besser sein können: Nachdem die Füchse kurz nach dem Wechsel das 0:1 durch Onur-Serhat Aktürk kassiert hatten, dezimierten sich die Kreuzberger selbst, als Tugay Göcer die Rote Karte sah. Über eine halbe Stunde lang spielten die Füchse fortan in Überzahl. Doch das nächste Tor schossen die Gastgeber: Hüseyin Ali Kaloglu erhöhte mit einem Freistoß auf 2:0. Den Füchsen konnte man nicht unterstellen, dass sie es nicht versuchten. Doch an der bereits beschriebenen Spielweise änderte sich nichts. Zwar gelang Steven Haubitz noch der Anschlusstreffer – doch zu mehr reichte es auch dieses Mal nicht.

Hier nun aber die gute Nachricht für die Füchse: Die Saison ist noch jung. Es sind noch viele Partien zu spielen und reichlich Punkte zu vergeben. Und mit zwei Siegen könnte man in der Tabelle ganz schnell ein paar Plätze nach oben klettern. Die Grün-Weißen müssten nur allmählich ihr erstes Spiel gewinnen. Das hat am 6. Spieltag übrigens der Frohnauer SC getan: Der 4:1-Heimerfolg über den SC Charlottenburg war nach dem Abstieg 2012 der erste Sieg in Berlins höchster Spielklasse nach rund sechs Jahren. Doch der mit 31 Jahren noch recht junge Coach Andreas Weiner ordnete diesen Erfolg richtig ein: Dafür gebe es letztlich auch nur drei Punkte. Und in den ersten fünf Partien, die nicht gewonnen werden konnten, habe sein Team auch nicht alles verkehrt gemacht.

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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