Halbmarathon nicht gefährdet: Gutachten bestätigt Sicherheit der Schneckenbrücke

Reinickendorf. Eine der größten Laufveranstaltungen Berlins und die vermutlich populärste Sportveranstaltung im Bezirk kann auch in diesem Jahr durchgeführt werden: der Mercedes-Benz-Halbmarathon findet – wie geplant am Sonntag, 28. August, statt.

Ein Schreiben der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hatte aufhorchen lassen: Demnach sollten die Veranstalter des Halbmarathons, der VfL Tegel, der Ruderclub Tegel sowie der VfB Hermsdorf, ein Gutachten für die Schneckenbrücke, die die Ortsteile Tegel und Borsigwalde miteinander verbindet und die seit 17 Jahren Teil der Laufstrecke beim Halbmarathon ist, in Auftrag geben. Damit solle sichergestellt werden, dass durch die auftretenden Schwingungen beim Überqueren der Brücke von bis zu 24 Läufern – dies ist laut Veranstalter die Zahl an Athleten, die maximal zeitgleich die Brücke überqueren – keine Gefährdung für die Teilnehmer vorliege. In der vergangenen Woche schickten die Veranstalter zu Demonstrationszwecken unfallfrei zeitgleich sogar 42 Menschen über die Brücke. Und dennoch sind die veranstaltenden Vereine der Aufforderung der Senatsverwaltung nachgekommen, wie Organisator Ingo Balke vom VfL Tegel erklärt: „Wir haben dieses Gutachten beauftragt und erhalten und mittlerweile auch die Genehmigung der Verkehrslenkung Berlin bekommen, den Halbmarathon wie gewohnt und geplant durchführen zu können.“

Kosten fürs Gutachten? Die Brücke gehört dem Bezirk

Allerdings gibt es noch Streit um die Finanzierung des Gutachtens in Höhe von rund 3000 Euro: „Die Brücke gehört nun einmal dem Land Berlin und nicht uns Sportvereinen“, bringt es Ingo Balke auf den Punkt. „Und um die Sicherheit all der Menschen, die das ganze Jahr über die Brücke überqueren, zu sichern, denke ich, sollte sich auch das Land Berlin und nicht der Veranstalter des Halbmarathons kümmern müssen.“

Dass die Brücke, 1983 gebaut, mittlerweile längst in die Jahre gekommen, häufig vermüllt und mangelhaft beleuchtet ist, und sie eine optische Verschönerung sehr gut gebrauchen könnte, wissen auch die Anwohner nur zu gut. Gemeinsam mit der Initiative „I Love Tegel“ fordern sie von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung schon seit längerem eine Grundinstandsetzung. Dort wollte man sich auf Anfrage zum vorliegenden Sachverhalt übrigens nicht äußern. min

Ergänzung: Einen ähnlichen Fall hatte es im März im Nachbarbezirk Spandau vor dem Lauf der Sympathie gegeben.

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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