Signal für Inklusion: Fechtvereine wollen das Rollstuhlfechten fördern

Zurzeit wird das Rollstuhlfechten in zwei Berliner Vereinen, dem Fechtzentrum Berlin und dem OSC Berlin, angeboten. | Foto: privat
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Der Berliner Fechterbund (BFB) hat ab sofort einen Inklusionsbeauftragten im Vorstand. Mit einer neuen Satzung haben die Vertreter der 14 Berliner Fechtvereine auf der Mitgliederversammlung am 21. März einstimmig die Einführung dieser Position beschlossen. Damit setzt der Landesfachverband für den Fechtsport in der Sportmetropole Berlin ein klares Signal für Inklusion.

Auf die neue Position wurde Karsten Häschel vom Fecht-Club Grunewald gewählt. Er soll dem gewachsenen Engagement des BFB im Bereich Rollstuhlfechten weiteren Auftrieb verleihen. Qualifiziert sei Häschel allemal, da er unter anderem von 2008 bis 2013 Beauftragter für Menschen mit Behinderung der Brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam war.

„Ich freue mich darauf, die begonnene Arbeit des Berliner Fechterbunds fortzusetzen und auszubauen“, erklärte Häschel nach seiner Wahl. „Rollstuhlfechten ist eine spannende und höchst inklusive Sportart mit viel Potenzial.“ Bei diesem Sport können sich Fußfechter in den Rollstuhl setzen, um so im wahrsten Wortsinn auf Augenhöhe mit behinderten Sportlern zu kämpfen.

„Ich bin sehr froh über diesen Beschluss. Die Berliner Fechter zeigen einmal mehr, dass sie, analog zur Planche, keine halben Sachen machen“, freute sich auch Mario Freund, Präsident des BFB. „Eine solche Position ist durchaus noch keine Selbstverständlichkeit in einer Vereins- und Verbandslandschaft, in der Behinderten- und Nichtbehindertensport oft noch Parallelwelten sind. Umso größer ist die Signalwirkung. Fechten fasziniert als Sportart aus jeder Perspektive.“

Sowohl Häschel als auch Freund wissen aber auch, dass Inklusion mehr ist als „nur“ inklusives Fechten ist. Auch Gleichstellung und Integration seien wichtige Bestandteile des ehrenamtlichen Arbeitsauftrags von Karsten Häschel.

Beim Rollstuhlfechten werden die Rollstühle der Gegner in einem Rollstuhlfechtgestell gegenüber fixiert. Dabei wird der Abstand je nach Körpergröße variabel eingestellt. Die Fechter bewegen sich dadurch nur mit dem Oberkörper zum Angriff oder zur Verteidigung.

Bisher bieten erst zwei Vereine Rollstuhlfechten an

Rollstuhlfechten ist ein vollintegrativer Sport. In Berlin gibt es mit dem Fechtzentrum Berlin in Marzahn-Hellersdorf und dem OSC Berlin aus Schöneberg zurzeit zwei Vereine, die Rollstuhlfechten anbieten.

Darüber hinaus engagiert sich der BFB seit mehreren Jahren intensiv, um den faszinierenden paralympischen Sport in der Hauptstadt fest zu verankern. So werden am 1. und 2. September erstmals die Offenen Inklusiven Rollstuhlfecht-Meisterschaften ausgerichtet. Das Turnier wird in die Inklusionswoche Berlin eingebunden sein.

Nähere Informationen zum Fechten in Berlin, den 14 Klubs und vielem mehr gibt es unter www.berliner-fechterbund.de.
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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