Geplanter Neubau der Clay-Schule kostet wesentlich mehr als geplant

Rudow. Seit 23 Jahren müssen die Schüler und Lehrer der Clay-Schule mit einem Dauerprovisorium am Bildhauerweg Vorlieb nehmen. Für einen seit 2007 geplanten Neubau in Rudow sind die Kosten inzwischen beträchtlich angestiegen. Der Senat und der Bezirk ringen nun um die Finanzierung.

Modelle für eine "Clay-Schule der Zukunft" von Architekturstudenten wurden bereits 2012 auf einer Ausstellung gezeigt. Solange sich der Bezirk und die Senatsverwaltung für Finanzen aber nicht über die Finanzierung des Projekts einig sind, bleibt der Neubau am Neudecker Weg reine Fiktion. Diskussionsbedarf gibt es wegen der gestiegenen Kosten: Mit der Investitionsplanung 2007 bis 2011 hatte das Land 29 Millionen Euro für den Neubau zur Verfügung gestellt. Durch viele Änderungen hat sich der Baubeginn verzögert. Die geplanten Baukosten erhöhen sich dadurch auf fast 42 Millionen Euro. Verantwortlich dafür war vor allem die Wahl eines neuen Standortes. "Damals war man noch davon ausgegangen, dass die Schule in der Gropiusstadt wieder erbaut wird, wo es aber bereits ein großes Angebot an Schulen gibt", erklärt Schulstadträtin Franziska Giffey (SPD). Für den Neubau in Rudow, wo es bisher noch keine Sekundarschule gäbe, sei noch keine Turnhalle eingeplant gewesen. Uneinig ist man sich, ob nur eine normale Schul- oder eine Stadtteilbibliothek gebaut werden soll, von denen der Bezirk bisher nur vier hat. "Damit rangieren wir ganz hinten im Vergleich zu anderen Bezirken", so Giffey. Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) erkennt nun für den Neubau 39,9 Millionen Euro inklusive Turnhalle an. Die restlichen 2,9 Millionen Euro soll der Bezirk selbst tragen. Der Neubau müsse "so kostenbewusst finanziert und solide geplant werden, dass andere ebenfalls erforderliche Schulbaumaßnahmen darunter nicht leiden", heißt es in einer Pressemitteilung des Senators. Der Bezirk lehnt dies bisher mit Hinweis auf neu hinzugekommene Kosten ab: Auf dem Gelände muss eine Baracke eines ehemaligen Zwangsarbeiterlagers abgerissen werden. Der Abriss muss für das Landesdenkmalamt dokumentiert, der Boden archäologisch und auf Schadstoffe untersucht werden. Die Kosten von mindestens 700 000 Euro muss der Bezirk tragen. Giffey hofft auf eine baldige Einigung: "Die Schule muss gebaut werden, wir haben gar keine Alternative."

Sylvia Baumeister / SB
Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 06.12.24
  • 671× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 743× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 420× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 27.11.24
  • 870× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.809× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.