Reha für den Lolopfuhl
Gewässer soll Amphibien und seltenen Pflanzen wieder Heimstatt bieten
Am Rudower Lolopfuhl beginnen in diesen Tagen Arbeiten. Das kleine Naturdenkmal soll so hergerichtet werden, dass es wieder als stabiler Lebensraum für viele Tiere und Pflanze dienen kann.
Die Kosten für das Ganze trägt die Wohnbauten-Gesellschaft Stadt und Land. Es handelt sich um eine sogenannte Ausgleichsmaßnahme: Weil die Stadt und Land auf den Buckower Feldern an der Gerlinger Straße hunderte Wohnungen errichtet, ist sie verpflichtet, an anderer Stelle etwas für die Natur zu tun.
Der Lolopfuhl liegt zwischen Waßmannsdorfer Chaussee und Schönefelder Straße, nahe der Straße 179. Das in der Eiszeit entstandene Gewässer sei ein besonders wertvolles Feuchtbiotop, so Bernward Eberentz (CDU), Stadtrat für Natur und Umwelt. Es handele sich nicht nur um einen der letzten Feldpfuhle im Bezirk, sondern im Prinzip auch um einen Ort großer biologischer Vielfalt.
Problem heiße Sommer
Aber eben nur im Prinzip. Denn die vergangenen, regenarmen Sommer ließen den Boden bis in tiefe Schichten hinein austrocknen. Inzwischen ist der Pfuhl das ganze Jahr ohne Wasser. „In der Folge konnten sich Brombeergebüsche und Pappeln stark ausbreiten. Andere, auch seltene wurden Pflanzen verdrängt“, so der Stadtrat. Schlecht sah es in letzter Zeit auch für die vielen Amphibien aus, die hier lebten, so auch für die rar gewordene Knoblauchkröte. Denn die Tierchen sind im Frühjahr auf Wasser angewiesen, in dem sie ihren Laich ablegen können.
Nun soll eine Tonschicht in den Lolopfuhl eingebracht werden, damit das kostbare Nass künftig nicht so schnell versickert. Außerdem geplant ist eine Generalüberholung der existierenden Brunnenanlage, die dann bei Trockenheit den Teich mit Wasser versorgen kann. Besonders am südwestlichen Ufer wollen die Mitarbeiter des Grünflächenamts den Pflanzenbestand auslichten. Sinn und Zweck ist eine bessere Besonnung, damit sich wieder Ufer- und Wasserpflanzen ansiedeln, die ihrem Wesen nach hierher gehören.
Gesundes Gleichgewicht
Jetzt gehe es aber erst einmal darum, die Brombeeren zu roden und einige Bäume im Südwesten zu fällen, damit Baugeräte an den Pfuhl gebracht werden könnten, so Eberenz. „Der Eingriff wird so gering wie möglich gehalten. Der übrige Gehölzbestand bleibt unberührt“, garantiert er. Sobald die Tonschicht in die Gewässersohle eingezogen sei, würden auch Neupflanzungen vorgenommen.
Wer sich den Lolopfuhl und die umliegenden Wiesen und Pferdekoppeln einmal anschauen möchte, erreicht das Gebiet am besten von der Schönefelder Straße aus. Neben dem Haus mit der Nummer 96 führt ein Weg mit einer Brücke über den Meskengraben direkt auf den Lolopfuhl zu.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.