Spuren der Baugeschichte
Führung erinnert an Albrecht Türrschmidt

Die Führung macht unter anderem auch an der Türrschmidtstraße 17 Station – einem Haus, das aus Gussbeton entstand. | Foto: Bezirksamt Lichtenberg
  • Die Führung macht unter anderem auch an der Türrschmidtstraße 17 Station – einem Haus, das aus Gussbeton entstand.
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Das Museum Lichtenberg erinnert am 19. Oktober mit einer Führung durch den Kaskelkiez an Albrecht Türrschmidt.

Anlass für die Führung ist der 150. Todestag von Albrecht Türrschmidt. Dieser war Bauleiter der Berliner Cement-Bau AG, die in Rummelsburg erstmals in Deutschland Mietshäuser aus Gussbeton errichten ließ. Eines der Häuser befindet sich in der Türrschmidtstraße 17. Das Haus wurde restauriert und nach Fotovorlagen mit dem ursprünglichen Fassadenschmuck versehen.

In einer einstündigen Führung zeigt Dr. Dirk Moldt, der Archivleiter des Museums Lichtenberg, an verschiedenen Stationen bemerkenswerte Beispiele der Rummelsburger Baugeschichte.

Die deutschlandweit ersten etwa 60 Mietshäuser aus Gussbeton entstanden in der sogenannten Victoriastadt in Rummelsburg zwischen 1872 und 1875. Die Bauweise stammte aus England, deswegen wurde die Siedlung nach der englischen Königin „Victoria Colonie” genannt. Heute sind noch sechs dieser Gebäude erhalten. Auftraggeber der Siedlung waren die Gebrüder Lehmann, die in Rummelsburg eine Woll- und Plüschwarenfabrik betrieben. Sie wollten damit günstigen Wohnraum für ihre Arbeiter schaffen.

Nach dem Abitur und Militär studierte der 1821 geborene Albrecht Constantin Türrschmidt zunächst Naturwissenschaften in Berlin und absolvierte eine Töpferlehre. Er leitete Ziegeleien und begab sich mehrfach auf Studienreisen ins Ausland, bei denen er sich für die mineralogischen Verbesserungen von Ton und anderen Baustoffen interessierte. 1865 beteiligte sich Türrschmidt an der Gründung des „Deutschen Vereins für die Fabrication von Ziegeln, Thonwaaren, Kalk und Cement“. In einem Fachartikel für die Vereinszeitschrift beschrieb er 1871 die Errichtung des ersten Betonhauses, aus dem weitere Typen entwickelt wurden. Mit seinen Beiträgen zur Baustoffforschung gehörte Türrschmidt zu den innovativen Entwicklern, die in Lichtenberg tätig waren. Er starb am 14. Oktober 1871.

Die Führung beginnt am 19. Oktober um 16 Uhr vor dem „Museum Lichtenberg im Stadthaus“, Türrschmidtstraße 24. Die Teilnahme ist kostenfrei. Für weitere Informationen steht Dr. Dirk Moldt unter der Rufnummer 57 79 73 88 18 zur Verfügung.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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