Wer kapert den Freibeuter? Bezirk will Schiff in der Rummelsburger Bucht loswerden
Friedrichshain. "Ein Schiff wird kommen", heißt der Titel eines Schlagers. "Ein Schiff soll verschwinden" – darum geht es in Friedrichshain-Kreuzberg.
Denn der Bezirk will den ehemaligen Jugendfreizeitkahn "Freibeuter" in der Rummelsburger Bucht loswerden. Bis 30. August laufe eine Ausschreibung, sagte Immobilienstadträtin Jana Borkamp (Bündnis 90/Grüne) auf eine Nachfrage der Bezirksverordneten Jessica Zinn (fraktionslos). Dafür seien alle Personen kontaktiert worden, die in den vergangenen Jahren Interesse an dem Schiff gezeigt hätten. Gehe kein Angebot ein, wäre eine Verschrottung vorzunehmen.
Denn Friedrichshain-Kreuzberg habe kein Geld für eine Renovierung des seit drei Jahren stillgelegten schwimmenden Veranstaltungsortes. Seit der Betreiber des Jugendclubs 2013 Insolvenz angemeldet hat, ist dort nichts mehr passiert.
Neuer Liegeplatz gesucht
Dazu kommt, dass der Freibeuter nicht an seinem bisherigen Standort bleiben kann. Das verhindern vor allem die immer näher rückenden Neubauten auf der Stralauer Halbinsel und damit einhergehende mögliche Anwohnerbeschwerden. Die hat es bereits in der Vergangenheit gegeben. Bis zum Jahresende muss das Schiff dort verschwunden sein.
Jeder Nachnutzer müsste deshalb einen anderen Liegeplatz suchen. Den zu finden, scheint allerdings zumindest in Friedrichshain-Kreuzberg schwierig. "Meines Wissens hat sich da bisher nichts Konkretes ergeben", erklärte Jana Borkamp ebenfalls.
Trotzdem geht sie, beziehungsweise das Bezirksamt, davon aus, dass sich ein Käufer und notfalls ein Schrotthändler finden lässt und der Verkauf außerdem noch Geld einbringt. Das verlangt auch ein BVV-Beschluss aus dem Jahr 2014: Die erwarteten Einnahmen sollen der Jugendarbeit zugute kommen. tf
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