Neue Programmatik der Urania
Wowereit mit Kultur-Salon, Gysi Gastgeber für Europa-Politiker

Ulrich Weigand und Gabriele Thöne vor einem Foto der Urania. | Foto: KEN
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Die knalligen Farben des Veranstaltungsflyers und des Jahresmagazins zeigen es bereits an: Die Urania Berlin ist auf einem neuen Weg.

Auf einer Jahrespressekonferenz präsentierte der neue Direktor Ulrich Weigand das Programm und das rundum erneuerte Erscheinungsbild. In frische Farben werden sogar die Säulen der Fassade getaucht. Die Einrichtung populärer Wissensvermittlung will Ulrich Weigand zu einer „Bürgerplattform“ ausbauen. Thematisch soll die vielfältige Berliner Stadtgesellschaft stärker in den Mittelpunkt rücken. Auch will die Urania jüngere Zielgruppen ansprechen: Neuberliner, Studenten, Familien, Kinder. Das monatliche Veranstaltungsprogramm kommt als handlicher Leporello daher. Die Plakate geben einen schnellen, repräsentativen Überblick auf das Programm. Die Webseite erlebt einen Relaunch und wird mit Interviews, Videos und Livestreams angereichert.

„Die Leute wollen etwas Neues. Sie wollen nicht von gestern sein“, so der Kommunikationsexperte Weigand, der bis zu seinem Wechsel an die Urania für die Kommunikation des Bauhaus-Archivs und Museums für Gestaltung verantwortlich war.

Für die Vorstandsvorsitzende der Urania, Gabriele Thöne, steht der Verein mit rund 1000 Mitgliedern dank Ulrich Weigand vor einem Aufbruch. „Im Jahresprogramm findet Vision statt“, sagt die Berliner Rechtsanwältin. Im Sinne ihres Impulsgebers Alexander von Humboldt, der schon 1827/1828 öffentliche „Kosmos-Vorlesungen“ vor Handwerkern und Mitgliedern der Hofgesellschaft hielt, will die gemeinnützige Bildungseinrichtung in einen Dialog mit dem Bürger treten. „Wir müssen den Begriff von Wissenschaft weiter fassen“, meint Gabriele Thöne.

Aus dem großen Programm haben Weigand und das Urania-Team fünf Blöcke gebildet: Politik, Wirtschaft, Gesellschaft; Mensch und Natur; Bildung, Fortschritt, Technik; Kultur, Reisen, Berlin sowie Kino und Bühne. Weigand will den Humboldt-Saal mit 866 Plätzen und moderner Technik in der Stadt bekannter und am liebsten wieder zum Aufführungsort der Berlinale machen.

Ganz neu ist das Format des „Jahresthemas“. In der Saison 2018/2019 lautet es: "Vision findet Stadt". Zum Auftakt fand das Tiny Town-Festival auf dem Vorplatz der Urania statt. Ab Frühjahr 2019 wird der Politiker Gregor Gysi (Die Linke) Gastgeber von Europa-Politikern sein und mit ihnen über Europa diskutieren. Ebenfalls im Frühjahr startet die Urania auf ihrem Parkplatz ein Urban-Gardening-Projekt. Und der frühere Berliner Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) wird gemeinsam mit der Schauspielerin Pegah Ferydoni („Türkisch für Anfänger“) in einem „Kultur-Salon“ Gäste aus der Berliner Szene empfangen.

Ulrich Weigand möchte mit den Berliner Universitäten kooperieren, um hochkarätige Vortragsredner zu gewinnen. Er versteht die Wissensgesellschaft als Partner des Humboldt-Forums. Bisher finanziert sich die Berliner Gesellschaft Urania über die Vermietung von Räumen, Mitgliedsbeiträge und – schon leicht angehobene – Eintrittsgelder. Vorstandsvorsitzende Gabriele Thöne möchte  neue Bereiche der Finanzierung erschließen. Sie will weitere Unternehmen ansprechen und denkt über eine Förderung durch das Land Berlin nach. Auch mit der Berliner Lotto-Stiftung will die Urania Angebote umsetzen.

Informationen unter www.urania.de.

Ulrich Weigand und Gabriele Thöne vor einem Foto der Urania. | Foto: KEN
Urania-Vorstandsvorsitzende Gabriele Thöne und Direktor Ulrich Weigand präsentieren sich gutgelaunt den Journalisten. | Foto: KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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