Berliner Ahmadiyya-Gemeinde pflanzt Baum in der Belziger Straße

Michael Biel (links) von der SPD Schöneberg hilft Imam Said Arif beim Schippen. | Foto: KEN
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Die einen skandieren Hassparolen vor dem Brandenburger Tor und verbrennen Israel-Fahnen, die anderen pflanzen Bäume unter dem Motto „Liebe für alle, Hass für keinen“, wie kürzlich in der Belziger Straße.

Vor Hausnummer 69 ließ die „Majlis Ansarullah“, die Organisation der „Alten Herren“ der islamischen Reformgemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat, eine etwa drei Jahre alte Robinie setzen. „Mit der Pflanzung dieses Baums möchten wir ein Zeichen der Liebe, Freundschaft und des friedlichen Miteinanders setzen“, erläuterten Munir Shahid und Tayyab Shaheen die symbolträchtige Aktion. Sie ergänzt gleichzeitig die Kampagne des Senats „Stadtbäume für Berlin“.

Es war die erste in Schöneberg überhaupt und die neunte im Jahr 2017 in Berlin. Die Ahmadiyya-Gemeinde hat bisher deutschlandweit rund 4000 Bäume in 400 Städten gepflanzt. „Diese Bäume symbolisieren unsere tiefe Verwurzelung zu unserem Land Deutschland“, erklärten Shahid und Shaheen.

„Ein Baum wird für die Zukunft gepflanzt“, so der islamische Theologe und Imam der Khadija-Moschee in Pankow-Heinersdorf, Said Arif. Der islamische Geistliche erzählte eine Legende. Danach pflanzte ein alter Mann einen Baum, als die Karawane des Königs vorbeizog. Erst wurde der Alte verlacht, weil er die ersten Früchte wohl nicht erleben würde, worauf er sagte, er ernte sie in einem anderen Leben. Daraufhin schenkte ihm der König, ganz entzückt, ein Säckchen Gold.

Neben Elisabeth Wissel und Martin Alexander Rutsch von der Linken nahm Michael Biel an der feierlichen Pflanzaktion teil. Der Vorsitzende der SPD-Abteilung Schöneberg bekräftigte: „Der Islam gehört zu Deutschland.“ Mit diesem Verständnis wolle man auch in Schöneberg gern leben.

Mit dem Vortrag einer Sure aus dem Koran, in der das Gleichnis vom Baum erzählt wird, der für die heilige Schrift der Muslime, für „gute Worte“ und „Gutes“ steht, und einem stillen Gebet endete die Veranstaltung.

Die Ahmadiyya-Gemeinschaft wurde in den 1880er-Jahren von Mirza Ghulam Ahmad (1835-1908) im damaligen Britisch-Indien gegründet. Der religiöse Führer behauptete, der von den Muslimen erwartete Messias zu sein. Die Ahmadiyya sind heute in 204 Ländern der Erde verbreitet. In Deutschland leben über 40 000 Mitglieder. Sie sind in 220 Gemeinden organisiert. Die Berliner Gemeinde zählt 300 Mitglieder.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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