Urban Nation Museum für Streetart in der Bülowstraße eröffnet

Die Besucher bewegen sich auf Brücken zwischen den Stockwerken. | Foto: KEN
4Bilder
  • Die Besucher bewegen sich auf Brücken zwischen den Stockwerken.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Schöneberg. Das Urban Nation Museum for Urban Contemporary Art in der Bülowstraße 7 ist eröffnet. Nach vier Jahren Vorbereitung und einem Jahr Bauzeit gibt es eine neue Berliner Kulturstätte in einem ehemaligen gründerzeitlichen Eckwohnhaus.

In der Eröffnungsausstellung sind 143 überwiegend neue Arbeiten internationaler Streetart-Künstler zu sehen.

Die Bundeshauptstadt sei zum Mekka der Szene geworden, so Museumsdirektorin Yasha Young. Ihr wolle das Urban Nation Museum eine Plattform geben. Die sei nicht elitär, sondern wolle einen Austausch „face to face“ der Künstler untereinander und mit der Nachbarschaft ermöglichen. Dafür wird es bis spätestens 2019 für junge Talente der Straßenkunst ein Residenz- sowie für Kinder und Jugendliche ein pädagogisches Vermittlungsprogramm geben.

Ihr Haus mit derzeit sieben festen Mitarbeitern bezeichnet Yasha Young als Archiv, das eine Geschichte erzählen will. „Streetart gehört auf die Straße. Ihre Geschichte aber braucht ein Zuhause.“ Young betont, dass das Museumsprojekt nicht kommerziell ausgerichtet sei. „Wir sind kein Pop-up.“

Christopher Vorwerk, Kaufmännischer Direktor von Urban Nation, vergleicht das Museum mit dem amerikanischen Luxus-Elektroautohersteller Tesla. Zwar orientiere man sich an den internationalen Museumsstandards, aber Antrieb und Treibstoff seien anders. Zugleich sei das Museum „ein tolles Pendant“ zur Eastside Galler.

„Es war die richtige Entscheidung“, sagt Hans-Michael Brey, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Gewobag-Stiftung „Berliner Leben“, die Träger des Museums ist. Das städtische Wohnungsunternehmen habe die Stiftung 2013 mit dem Ziel gegründet, Kunst und Kultur zu fördern. Das Urban Nation Museum habe ein überzeugendes Konzept, um im Kiez junge Leute zu erreichen. „Und es passt zu Berlin.“ Brey erhofft sich eine Aufwertung des Quartiers.

Über die Architektur des neuen Museums in einem alten Haus, dessen Umbau 4,5 Millionen Euro gekostet hat, sagt Architekt Thomas Willemeit vom Büro Graft, das sei jetzt ein Energiezentrum, das die Stadt ins Museum hole. Dafür wäre ein Kunsttempel unangemessen gewesen.

Im Innern des ehemaligen Wohnhauses wurde die Decke zwischen Erdgeschoss und erstem Stock entfernt, sodass künftig bis zu acht Meter hohe Werke gezeigt werden können. Über eingezogene Brücken kann der Besucher zwischen den Stockwerken flanieren. Gleichzeitig wirkt das Ganze labyrinthisch verästelt. Jeder Quadratzentimeter kann mit Kunst behängt werden.

Yasha Young und ihr Team planen eine große Ausstellung und zehn Workshops im Jahr. Der Projektraum schräg gegenüber in der Bülowstraße 97 bleibt erhalten. Ab Oktober wird auch das Projekt „Eine Wand, ein Künstler“ auf der der Museumsfront vorgehängten und abnehmbaren Eternitplatten fortgesetzt.

Das Urban Nation Museum for Contemporary Urban Art ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. KEN

Informationen unter www.urban-nation.com oder  32 29 59 89.
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

19 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

PolitikAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 34× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 114× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 549× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.