Berlin ehrt David Bowie mit einer Gedenktafel

Die Tafel am Haus Hauptstraße 155. | Foto: Karen Noetzel
3Bilder
  • Die Tafel am Haus Hauptstraße 155.
  • Foto: Karen Noetzel
  • hochgeladen von Silvia Möller

Schöneberg. Die Nachricht vom Tod David Bowies war gerade um die Welt gegangen, da versammelten sich Fans vor dem Haus Hauptstraße 155, um mit Blumen, Kerzen und Kärtchen von ihrem Idol Abschied zu nehmen. Das war im Januar. Sieben Monate später erinnert das Land Berlin mit einer Gedenktafel an den Ausnahmekünstler.

In Richtung Kleistpark war eine Fahrspur der Hauptstraße gesperrt. Die Presse wurde in ein Geviert aus roter Kordel eingehegt. Es war ein Gedränge und Geschiebe wie bei einem Rockkonzert.

Nicht Kulturstaatssekretär Tim Renner, der eigentlich Musikberufene im offiziellen Berlin, kam, sondern der Regierende Bürgermeister und Kultursenator, Michael Müller, selbst und mit ihm die Vorstandsvorsitzende der Gasag, Vera Gäde-Butzlaff. Das Gasversorgungsunternehmen engagiert sich seit 2007 als Sponsor verschiedener Berliner Gedenktafeln, so auch im Fall von David Bowie.

Es sei die Freiheit der damals geteilten Stadt West-Berlin gewesen, die ihn angezogen habe, so Müller über den Musiker. „Er konnte es genießen, trotz seiner damaligen Bekanntheit hier ein normales Leben führen zu können.“

In dem Mietshaus an der vielbefahrenen Straße in Schöneberg hatte David Bowie von 1976 bis 1978 gewohnt. Um vom Drogenkonsum wegzukommen und sich vom Berühmt sein zu erholen, war er nach West-Berlin gekommen. Er bezog eine schwarz getünchte Sieben-Zimmer-Wohnung, die er mit seinem Freund Iggy Pop teilte. Man radelte zum Brücke-Museum, malte und besuchte den Nachtclub „Dschungel“.

Der Regierende Bürgermeister erinnerte daran, wie verbunden mit Berlin David Bowie Zeit seines Lebens gewesen ist. Im Rahmen der Zeremonie sprachen noch der Bowie-Biograph Tobias Rüther („Helden. David Bowie und Berlin“) und Eduard Meyer, David Bowies Toningenieur in Berlin. Denn in seinen zwei Berliner Jahren nahm der Rockstar in den Hansa-Studios – sie lagen in der Nestorstraße in Wilmersdorf – die Alben „Low“ und „Heroes“ auf. Der Titelsong des letzteren ist so etwas wie Berlins heimliche Hymne geworden.

Ihr am 10. Januar 69-jährig verstorbener Schöpfer erhält zum Dank eine weiße Plakette aus KPM-Porzellan. Sie ist eine von rund 430 Tafeln, die seit 1985 in Berlin angebracht wurden und an Personen und Institutionen erinnern, die von überregionaler Bedeutung sind. Üblicherweise wird mit einer solchen Ehrung nach dem Ableben fünf Jahre gewartet. Bei David Bowie reichten offenbar wenige Monate, um sicher zu sein, dass er etwas für Berlin geleistet hat. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

19 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 179× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 161× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 223× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 602× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.