Keine Zeit für Nutzungskonzept
Volkshochschule im Rathaus? Kulturamt mit anderen Planungen schon überlastet

Dass das ehemalige Rathaus Friedenau einmal für soziale und kulturelle Zwecke genutzt wird, kann sich Bildungs-, Kultur- und Sozialstadträtin Jutta Kaddatz (CDU) „grundsätzlich“ vorstellen. Mehr aber nicht.

Mit einem Prüfantrag hatte die Bezirksverordnetenversammlung im April 2017 das Bezirksamt aufgefordert, zu klären, inwieweit die Volkshochschule zusammen mit einem Café ins Rathausgebäude einziehen könnte. Jutta Kaddatz' Experten im Kulturamt sollten dazu bis zum vergangenen Oktober ein Nutzungskonzept erarbeiten. Sie sollten die benötigten Flächen berechnen, auf die Bedürfnisse der im Haus untergebrachten Flüchtlinge eingehen und die örtliche Nachfrage in Friedenau berücksichtigen. Selbstverständlich sollte alles wirtschaftlich verträglich sein, weshalb im Antrag zudem eine grobe Kostenschätzung für das Vorhaben angefordert wurde.

Zu guter Letzt war der Fachbereich noch damit beauftragt, bei der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), die das Gebäude für das Land Berlin verwaltet, nach einem entsprechenden Mietangebot zu fragen. 

Stadträtin Jutta Kaddatz hat sich etwas länger Zeit genommen, um dazu in der ersten Sitzung der Bezirksverordneten nach der Sommerpause eine kurze Mitteilung zu machen: Besagtes Konzept zu erarbeiten, sei erst möglich, wenn bekannt sei, ab wann das Rathausgebäude nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft genutzt werde. Das ist laut Stadträtin Kaddatz voraussichtlich noch bis Dezember 2024 der Fall.

"Ungünstig" sagt die Dezernentin zu etwaigen Ergebnissen einer Kostenschätzung mit Verweis auf ein Gutachten aus dem Jahr 2016 für eine kulturelle Nutzung des Rathaussouterrains. Das größte Hindernis für weitreichende Konzepte zum Rathaus Friedenau ist aber laut Jutta Kaddatz die Arbeitsüberlastung des Amts für Weiterbildung und Kultur. Die Mitarbeiter planen bis an ihre Kapazitätsgrenze die neuen Bildungs- und Kulturzentren „Neue Mitte Tempelhof“ und „Alte Mälzerei“ in Lichtenrade. Hinzu kommen Machbarkeitsstudien für Umbau und Sanierung von Theodor-Heuss-Bibliothek, Jugendmuseum und Haus am Kleistpark sowie neue Konzepte für die Thomas-Dehler-Bibliothek und die Gertrud-Kolmar-Bibliothek sowie die Volkshochschule am Standort Teske-Schule.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 103× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 899× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 573× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.072× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.959× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.