Potse und Drugstore: Bezirk verhandelt weiter über Mietpreis
Schöneberg. Die Gruppe der Linken in der Bezirksverordnetenversammlung sieht sich als Verteidigerin der Punk-Jugendeinrichtungen „Potse“ und „Drugstore“ und stellt dem Jugendstadtrat unangenehme Fragen.
Zum Beispiel nach dem Stand der Verhandlungen mit dem Eigentümer der Immobilie in der Potsdamer Straße 180-182, einer Luxemburger Fondsgesellschaft, und seinem Verwalter.
Der Eigentümer verlangt vom Bezirksamt rund 59 Prozent mehr Miete. Die kann Tempelhof-Schöneberg nicht erbringen. Oliver Schworck (SPD) kündigte den selbstverwalteten Jugendeinrichtungen vorsorglich den Nutzungsvertrag zum Jahresende. Die Einrichtungen und der „KinderpallasT“ im selben Haus will der Bezirk aber erhalten.
Rund 200 000 Euro sind dafür im Haushalt vorgesehen. Das bietet nicht viel Spielraum für Stadtrat Schworck, der in seinem Bereich 750 000 Euro einsparen muss. Weswegen er offensichtlich mit der Option spielt, den drei Einrichtungen weniger Platz anzubieten. Schworck spricht von einer „Intensivierung der Fläche“.
Der KinderpallasT hat sich schon bereiterklärt, auf Räume zu verzichten. Schworck will, dass im Gegenzug dessen Angebote auch in den Räumen von Potse und Drugstore stattfinden. Das findet dort bislang wenig Begeisterung. Stadtrat Schworck will nichts erzwingen, erwartet aber „eine deutliche Gesprächsbereitschaft“.
Eine Absenkung von Betriebskosten, wie es Linken-Verordnete Elisabeth Wissel im Auge hat, sei, so Oliver Schworck, „aufgrund der baulichen Situation kaum möglich“. Nach den bisher geführten Verhandlungen geht der Jugendstadtrat aber davon aus, dass Drugstore und Potse in der Potsdamer Straße bleiben können – auf wieviel Quadratmetern auch immer.
Die Verhandlungen mit dem Eigentümer und seinem Vertreter in Berlin gehen weiter. „Manche Dinge ziehen sich halt wie Kaugummi“, so Schworck. Die Verhandlungen seien gerade schwierig. „Es ist nicht wirklich einfach, sowohl mit dem Eigentümer als auch mit dem Verwalter recht locker ins Gespräch zu kommen. Die Sache werde auch nicht einfacher, wenn er regelmäßig in der Bezirksverordnetenversammlung Rechenschaft über den Stand der Dinge ablegen müsse.
Nach den Herbstferien will Oliver Schworck mit Vertretern von Potse und Drugstore über die Intensivierung der Fläche reden. „Ich bin mir ganz sicher, dass alle Einrichtungen dort sehr wohl gewillt sind, konstruktiv an einer Lösung zu arbeiten“, sagt er. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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