Künstlerduo beschäftigt sich mit Hildegard Knef

Die Schauspielerin Maila Barthel vor der Knef-Gedenktafel in der Leberstraße 33. | Foto: Liptau
  • Die Schauspielerin Maila Barthel vor der Knef-Gedenktafel in der Leberstraße 33.
  • Foto: Liptau
  • hochgeladen von Ralf Liptau

Schöneberg. Die Schauspielerin Maila Barthel und ihr Pianist Frank Augustin zeigen Mitte August ein Theaterstück zu Hildegard Knef. Die 2002 verstorbene Schauspielerin, Sängerin und Schriftstellerin wird dabei allerdings nicht auf der Bühne verkörpert. Bei dem Stück geht es mehr um den Mythos Knef, als um die Person.

"Bin ich knef?", fragt das Künstlerduo im Titel des Stücks, das am 17. August in der Produzentengalerie "Crelle 19" das erste Mal gezeigt werden soll. Der Begriff "knef", klein geschrieben, ist dabei ein Adjektiv und kein Name. Natürlich soll es an dem Abend um die berühmte Künstlerin und ihre Person gehen. Aber noch viel mehr um die Frage, was ihren Mythos zu Lebzeiten ausgemacht hat und noch heute am Leben erhält. Was es also genau bedeutet, "knef" zu sein. "Sie hat ja offenbar etwas hinterlassen, wenn sie heute noch für Menschen beinahe jeden Alters ein Begriff ist", sagt Maila Barthel. "Wenn man allerdings nachfragt, wofür sie genau steht, kann es keiner konkret formulieren", hat sie beobachtet. Gemeinsam mit dem Pianisten Frank Augustin ist sie auf Hilde Knef gestoßen, als im vergangenen Jahr eine Gedenktafel in der Leberstraße aufgehängt wurde. Knef ist in der damaligen Sedanstraße 33 aufgewachsen. "Berlin und die Umgebung hier waren immer ein Thema für sie", sagt Barthel, nachdem sie sich monatelang mit dem Leben der Diva auseinandergesetzt hat. "Es gibt ja unglaublich viel Material zu ihr", sagt sie. Zusammen mit Frank Augustin hat sie sogar mit Petra Roeck gesprochen, die als quasi private Archivarin 22 Jahre lang im Haus der Sängerin gelebt und vor vier Jahren eine Biografie veröffentlicht hat. "Wir haben die Aspekte ausgewählt, die uns dem Mythos irgendwie näherbringen konnten", sagt Barthel. Sie selbst glaubt, ihn am Ende verstanden zu haben: "Es ging vor allem darum, dass sie eine starke Persönlichkeit war und immer ihr Ding gemacht hat." Der Knef sei nie etwas zugefallen, alles habe sie sich hart erarbeitet. "Und sie hatte dabei die Fäden knallhart in der Hand", schlussfolgert Barthel. Das habe damals offenbar Eindruck gemacht und wirke bis heute nach.

Beim Theaterstück wollen die beiden auf der Bühne vor allem Dialoge und Musikstücke rund um die große Künstlerin aneinanderreihen. Dabei soll ein Bild, vielleicht auch nur ein Gefühl entstehen von dem, was die Knef einzigartig gemacht hat. Am Ende sei die Frage "Bin ich knef?" von den beiden Darstellern sowie vom Publikum sicherlich mit nein zu beantworten. Aber alle sollen besser verstehen, was es heißen würde, "knef" zu sein.

Das Projekt wurde vom Kiezfonds Schöneberg des Bezirksamts Tempelhof-Schöneberg finanziert. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, Spenden sind erwünscht.

Die Premiere beginnt am Sonnabend, 17. August, um 20. Uhr in der Produzentengalerie "Crelle 19" im zweiten Hinterhaus der Crellestraße 19/20. Weitere Aufführungen sind im September geplant.
Ralf Liptau / flip
Autor:

Ralf Liptau aus Tiergarten

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 239× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 420× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 1.392× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 1.214× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.