Gastronom bekommt Medaille für soziales Engagement
Die Franz-von-Mendelssohn-Medaille wird von der IHK an Unternehmen vergeben, die sich in besonderer Weise sozial engagieren. Sie soll denen, die sonst eher anderen eine Freude machen, Anerkennung und Wertschätzung bezeugen. "Das freut mich natürlich auch", sagt Pino Bianco, Inhaber der Trattoria a Muntagnola in der Fuggerstraße. "Aber die allergrößte Belohnung ist jeden Mittwoch die Freude, wenn ich die Kinder die Straße entlangkommen sehe." Seit 2001 lädt der Gastwirt und Koch gemeinsam mit seiner Mutter die Kinder der Kita Fuggerstraße regelmäßig zum Essen ein. Jede Woche gibt es etwas anderes, oft auch das, was die Kinder in der Karte gesehen haben und unbedingt probieren wollen. Bianco will ihnen damit nahe bringen, dass italienisches Essen mehr ist als nur Pizza und Essen im Allgemeinen mehr als Tütensuppe und Tiefkühlkost. Und er will vor allem helfen.
Die Kita war vor gut zehn Jahren auf Initiative eines Arztes in der Nachbarschaft gegründet worden - vor allem für HIV-infizierte Kinder. Die Erfahrung hatte damals gezeigt, dass einige Kitas Angst vor dem Virus haben und die infizierten Kinder nur mit Sorge oder gar nicht aufnehmen.
Inzwischen sind in der Fuggerstraße nur noch selten Kinder mit dem HI-Virus. Als sogenannte Integrationskita spielen hier nun aber rund 40 Kinder mit und ohne Behinderung zusammen. Und spazieren eben immer mittwochs gemeinsam rüber zu Pino. Und auch er hat etwas davon. "Die Kinder schenken uns enorm viel Freude", sagt er. Die ersten hätten nun schon ihre Kommunion oder Konfirmation bei ihm gefeiert. Außerdem, so scherzt er, habe das Engagement auch sonst seinen eigenen Werbeeffekt: "Die Kinder wollen auch mit ihren Eltern zum Essen nur noch zu mir."
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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