Stadträtin fürchtet um Fortbestand der Dominicusstraße 5-9
Die Kranken waren zuvor im Auguste-Viktoria-Klinikum (AVK) Havelhöhe untergebracht. Als die Psychiatrie auf die "Enthospitalisierung" setzte und vollstationäre Betten zugunsten einer ambulanten Versorgung abbaute, zogen sie 1998 nach Schöneberg. Sie werden von der gemeinnützigen Pinel GmbH betreut. Das AVK, das zu Vivantes gehört, unterhält im selben Haus eine Tagesklinik. Es hatte 1997 das ehemalige Seniorenwohnheim für einen symbolischen Preis vom Bezirk übernommen. Immer wieder hat die Pinel GmbH versucht, das Haus von Vivantes zu kaufen, um dringende Sanierungsarbeiten selbst auszuführen. "Ohne Zweifel muss in das Haus investiert werden", so Sibyll Klotz. Die Verhandlungen mit dem Gesundheitskonzern scheiterten jedoch. 2012 habe sie beim Vorsitzenden der Vivantes-Geschäftsführung, Joachim Bovelet, doch etwas bewegen können. Die Pinel gGmbH sollte die Möglichkeit erhalten, das Haus zu einem noch bezahlbaren Preis, der sich dennoch in Millionenhöhe bewegt, zu erwerben. Die Sache zieht sich aber hin.
Und in der Geschäftsführung von Vivantes stehen Veränderungen an. Zudem, so Klotz, verlange der Senat, dass solche Gebäude im Bieterverfahren auf den Markt kommen. "Die Aussichten, dass ein Träger der ambulanten psychiatrischen Versorgung dann den Zuschlag erhält, erscheinen gering", befürchtet die Gesundheits- und Sozialstadträtin. Bei der zuständigen Senatsverwaltung für Finanzen heißt es, der Verkauf falle in den Zuständigkeitsbereich der Vivantes-Geschäftsführung.
Wie Vivantes-Sprecherin Kristina Tschenett auf Anfrage mitteilte, will das Krankenhausunternehmen das Haus verkaufen und hat zu diesem Zweck einen Makler eingeschaltet. Sie bestätigt, dass Pinel zu den Interessenten gehört. Für die psychisch kranken Menschen ergebe sich durch einen Verkauf keine Änderung, so die Sprecherin. Ein bestehender Mietvertrag behalte unter einem neuen Eigentümer seine Gültigkeit.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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