Open-Air-Ausstellungen thematisieren Nazi-Terror in Berlin

Vor dem Rathaus steht eine der Säulen, die auf den Naziterror in Berlin vor 80 Jahren hinweisen. | Foto: Liptau
  • Vor dem Rathaus steht eine der Säulen, die auf den Naziterror in Berlin vor 80 Jahren hinweisen.
  • Foto: Liptau
  • hochgeladen von Ralf Liptau

Schöneberg. Als Innenstadtbezirk lag auch Schöneberg natürlich im Zentrum der Nazimacht. Im Zusammenhang mit dem Themenjahr "Zerstörte Vielfalt" weisen Säulen im öffentlichen Straßenland auf Orte des NS-Terrors hin.

Die Ausgrenzung und Verfolgung von Minderheiten und Randgruppen, die Hetze und schließlich oft Ermordung begann mitten in der Gesellschaft. Sozusagen auf der Straße, beispielsweise am Tauentzien und Kurfürstendamm. Den Nazis war die West-City nicht nur als beliebte Amüsiermeile und damit Zentrum der kulturellen Vielfalt ein Dorn im Auge, sondern auch Hotspot jüdischer Geschäftstätigkeit. Sie ist einer der Orte, den die Senatskulturverwaltung gemeinsam mit der gemeinnützigen Landesgesellschaft Kulturprojekte Berlin mit einer Open-Air-Ausstellung bestückt, also gewissermaßen "markiert" hat. Am Wittenbergplatz stehen drei Säulen, die unter dem Titel "Vom Boykott zum Pogrom" auf nur einen Aspekt des Naziterrors hinweisen. An elf Stellen in der Stadt gibt es im Zusammenhang mit dem Themenjahr "Zerstörte Vielfalt. 1933-1938-1945" solche Interventionen. Insgesamt gesehen sollen sie die Schritte zur Zerstörung der kulturellen Blüte Berlins vor allem in den 1920er-Jahren aufzeigen, samt den dahinter steckenden Mechanismen und Folgen. An jedem Ort wird ein spezieller Aspekt betont, der mit ihm im besonderen Zusammenhang steht. Dazu passend gibt es sowohl vertiefende Texte als auch Porträts von den Menschen, die mit der beschriebenen Geschichte in Verbindung stehen. Ein Sonderling ist die Säule vor dem Rathaus Schöneberg auf dem John-F.-Kennedy-Platz. Sie zählt offiziell nicht zu den elf Orten und fungiert selbst weniger im Sinne einer Ausstellung als vielmehr als Wegweiser. Wie eine Litfaßsäule wirbt sie für die Ausstellung "Wir waren Nachbarn" im Rathaus. Hier werden die Biografien von verfolgten und teilweise ermordeten jüdischen Bewohnern vor allem aus dem Bayerischen Viertel gezeigt. Passend zum Themenjahr werden dort momentan die Geschichten vor allem der Künstler hervorgehoben.

Infos zur Ausstellung "Wir waren Nachbarn" unter 902 77 45 27 und www.wirwarennachbarn.de
Ralf Liptau / flip
Autor:

Ralf Liptau aus Tiergarten

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 175× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 150× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 218× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 598× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.