1. FC Schöneberg möchte nach erstem Saisonsieg durchstarten

Der 1. FC Schöneberg – hier Onur Atesavci (lila) – hofft, dass der 2:0-Erfolg beim BSC Rehberge das Signal für eine Aufholjagd in der Landesliga war. | Foto: Michael Nittel
  • Der 1. FC Schöneberg – hier Onur Atesavci (lila) – hofft, dass der 2:0-Erfolg beim BSC Rehberge das Signal für eine Aufholjagd in der Landesliga war.
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Schöneberg. Der 1. FC Schöneberg musste in der Fußball-Landesliga fünf Spieltage warten, bis man den ersten Saisonsieg bejubeln durfte. Im Lager der Lila-Weißen hofft man nun, dass der 2:0-Erfolg beim BSC Rehberge die Initialzündung für den weiteren Verlauf der Spielzeit war.

„Endlich“ war das Wort, das Trainer Ayhan Bilek zu allererst über die Lippen kam. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und dem notwendigen Quäntchen Glück wurde der erste Dreier eingefahren.

War dies nun auch der Befreiungsschlag? „Na klar! Psychologisch war dieser Sieg natürlich enorm wichtig. Ich denke, er war das Signal für unsere Aufholjagd.“ Immerhin hatte der Coach sein Team vor der Saison als Mitfavoriten auf die Meisterschaft und den Aufstieg in die Berlin-Liga gehandelt. In der letzten Saison hatten die Schöneberger lange im Aufstiegsrennen mitgemischt und am Ende mit 17 Siegen, acht Remis und nur fünf Niederlagen hinter Aufsteiger Blau-Weiss 90, Sparta Lichtenberg und Berolina Stralau einen sehr guten vierten Platz belegt.

Doch woran liegt es, dass die Lila-Weißen dennoch so bescheiden aus den Startlöchern gekommen sind? Coach Bilek hat einige Antworten parat: Zum einen sei die Trainingsbeteiligung in den ersten Wochen nicht gut gewesen, sodass einige Spieler Probleme gehabt hätten, über die vollen 90 Minuten zu gehen. Zum anderen bemängelte der Trainer die Chancenverwertung. Insbesondere Toptorjäger Marc Götzenbrucker klebe zurzeit das Pech am Fuß. Immerhin hatte der Angreifer in der letzten Saison mit 25 Treffern maßgeblichen Anteil an der tollen Platzierung. Und in der Saison 2014/15 hatte er die Lila-Weißen mit 55 Toren (!) fast im Alleingang zur Meisterschaft in der Bezirksliga geschossen. „Das ist halt manchmal so“, hat Bilek Verständnis. „Marcs Vorbild ist Mario Gomez. Und der hat in seiner Karriere auch schon Durststrecken durchgemacht.“ Aber es gibt noch einen dritten, vermutlich sogar entscheidenden Faktor für den holperigen Start: In der Sommerpause hatten fünf Leistungsträger, darunter Torjäger Götzenbrucker sowie Kapitän Levent Mucuk und Mittelfeldspieler Marvin Menge ihren Wechsel zum SSC Südwest verkündet. Die Steglitzer sollen mit viel Geld gelockt haben. Die Wechsel platzten im letzten Moment – die Spieler blieben in Schöneberg. „Das war und ist psychologische Schwerstarbeit für mich, diese Spieler wieder auf das Niveau der Vorsaison zu bringen“, erläutert Bilek. „Sie wurden jetzt von vielen als potenzielle Landesliga-Millionäre gehänselt. Und das ist an den Jungs natürlich nicht spurlos vorbeigegangen.“

Doch die Saison ist jung – vieles noch möglich. Hinzu kommt, dass kein richtiger Topfavorit ausgemacht werden kann, da die Liga ausgeglichen besetzt ist. Dies könnte den Schönebergern bei ihrer Aufholjagd in die Karten spielen. min

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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