Brückenschlag am Flaschenhalspark
Sanierte Yorckbrücken für Radler freigegeben

Die Brücken verbinden den Flaschenhalspark mit dem Park am Gleisdreieck.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Vier Yorckbrücken sind in den vergangenen Jahren aufwendig saniert worden. Jetzt gab Umweltsenatorin Regine Günther (Bündnis 90/Grüne) sie für den Fuß- und Radverkehr frei. Damit schließt sich die Lücke zwischen Flaschenhalspark und Park am Gleisdreieck.

200 Tonnen und 120 laufende Meter: Die denkmalgerechte Sanierung der vier Yorckbrücken war logistisch ein Kraftakt. Über der Yorckstraße hängen sie zwar seit letztem November wieder, doch damit waren die Arbeiten nicht beendet. Es fehlten noch der Gussasphalt und die Brüstungen. Nun aber hat Umwelt- und Verkehrssenatorin Regine Günther die vier Brücken gemeinsam mit Christoph Schmidt, Vorstandschef von Grün Berlin, für den Fuß- und Radverkehr freigegeben. „Sie machen Berlin wieder ein Stück fußgänger- und radfreundlicher“, sagte Günther. Anschließend radelten beide über die sanierte Brücke Nummer 17 in Richtung Gleisdreieck.

Die vier historischen Yorckbrücken 10, 11, 14 und 17 verbinden den Park am Gleisdreieck barrierefrei mit dem Flaschenhalspark. Über sie verläuft die Yorckpromenade, die ebenfalls neu eröffnet wurde. 

Der Weg zur neuen Brücke

Die ehemaligen Eisenbahnbrücken waren 2016 ausgehängt und zunächst auf einem Lagerplatz hinter dem Hellweg-Baumarkt zwischengelagert worden. Damit immer eine Brücke für Spaziergänger und Radler zur Verfügung stand, blieb die Brücke 10 anfangs an Ort und Stelle. Von November bis Dezember 2018 wurden die vier Brücken dann in ein Werk nach Hohenschönhausen transportiert, dort zerlegt, gereinigt, entrostet und wieder zusammengebaut. 2019 folgten der Einbau und die landschaftsplanerischen Arbeiten an der Promenade.

Jede Brücke ist rund 30 Meter lang, knapp vier Meter breit und wiegt 50 Tonnen. Ihre Sanierung war „keine alltägliche Aufgabe“, sagte Christoph Schmidt. So habe es für die rund 150 Jahre alten, hochkomplexen Bauwerke keine technischen Unterlagen gegeben, mit denen die Planer hätten arbeiten können. Außerdem mussten die maßgeschneiderte Brückennieten in glühendem Zustand durchs Nietloch gesteckt und festgeschlagen werden – eine Technik, die laut Schmidt heute kaum noch eine Firma beherrscht.

Teil des Fernradwegs Berlin-Leipzig

Die Yorckbrücken verbinden aber nicht nur den Flaschenhalspark mit dem Park am Gleisdreieck, sondern sind zentraler Bestandteil des zwölf Kilometer langen Nord-Süd-Grünzugs vom Regierungsviertel über den Potsdamer Platz bis in den Natur-Park Schöneberger Südgelände und den Hans-Baluschek-Park. Die Brücken 10 und 11 gehören außerdem zum überregionalen Fernradweg Berlin – Leipzig. Die Restaurierung der vier Brücken hat 5,8 Millionen Euro gekostet. Die Projektplanung und Bauherrenfunktion übernahm die Grün Berlin Stiftung im Auftrag der Senatsverwaltung.

Die anderen 14 Brückenstege rosten derweil weiter vor sich. Die Yorckbrücke 1 soll für den Bau der Stammbahn nach Potsdam durch einen Neubau ersetzt werden. Die Brücken 6, 7, und 8 werden für den Bau der S21 und die Modernisierung des S-Bahnhofs Yorckstraße an der Bautzener Straße weichen, und Nummer 5 wird gerade ertüchtigt. Die Yorckbrücke 15 wurde als Eisenbahn-Denkmal saniert, ist aber nicht zugänglich.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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