Urbanis sucht neuen Pächter
Café Haberland geschlossen

Ein nächster Schlag für den Kiez um den Bayerischen Platz: Nach der Ankündigung, dass mindestens ein Edeka-Markt demnächst schließt, ist jetzt auch das Café Haberland im U-Bahnhof Bayerischer Platz seit 1. Februar zu.

Nun sucht die Urbanis GmbH, eine Tochtergesellschaft der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), einen neuen Pächter. Der gesuchte Gastronom sollte nach den Worten von Urbanis-Vertriebsleiter Marcel Sieg unter anderem neben guter Bonität und Erfahrung ein gastronomisches Konzept haben, das sich aus dem bestehenden Angebot am Bayerischen Platz heraushebt. Genauso wichtig sei aber auch „eine gute und befruchtende Zusammenarbeit mit dem Verein ,Quartier Bayerischer Platz'“, insbesondere mit Blick auf Veranstaltungen mit dem Verein, sowie mit dem Bezirk, sagt Marcel Sieg.

Denn das Café Haberland, benannt nach den Gründern des Bayerischen Viertels, Vater Salomon und Sohn Georg Haberland, ist kein x-beliebiges Kaffeehaus. Vor sechs Jahren sanierte die BVG den U-Bahnhof am Bayerischen Platz. Der Bezirk regte an, bei dieser Gelegenheit „einen Ort des Miteinanders und des Erinnerns“ (Bürgermeisterin Angelika Schöttler, SPD) zu schaffen. Das neuentstandene Café wurde zum Informationspunkt, Ausstellungs- und Veranstaltungsort.

Die Dauerausstellung „Zeithistorisches Portal Bayerisches Viertel“ vermittelt Wissen über die einstige "jüdische Schweiz". Betreut wird die Ausstellung von einem ehrenamtlichen Besucherdienst des Vereins „Quartier Bayerischer Platz“. Das Zeithistorische Portal ist ein Projekt des Berliner Forums für Geschichte und Gegenwart. Träger der Dauerausstellung ist der Bezirk. Das Bezirksamt und die Berliner Verkehrsbetriebe hoffen, schnellstmöglich einen neuen Betreiber für das kleine Café zu finden. Bezirk und BVG sind übereingekommen, dass der Ausstellungsbereich bis zu einer Wiedereröffnung öffentlich zugänglich bleibt. 

Interessierte können sich für einen Besichtigungstermin per E-Mail unter info@quartierbayerischerplatz.de anmelden. Sprechstunde des Besuchsdienstes ist bis auf weiteres jeden Mittwoch von 14 bis 16 Uhr im Café. Am 20. Februar um 20 Uhr wird das Café für die Diskussionsveranstaltung „Berlin Schöneberg ist Babylon ist Berlin ist Berlin Babylon“ geöffnet.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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