Überraschung an Weihnachten
Gewobag erwirbt absolute Mehrheit am Immobilienfonds Pallasseum

514 Wohnungen gehören jetzt mehrheitlich der Gewobag. | Foto: KEN
2Bilder
  • 514 Wohnungen gehören jetzt mehrheitlich der Gewobag.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Die Gewobag hat die Wohnanlage Pallasseum erworben. Die landeseigene Gesellschaft hat sich eine über 90-prozentige Mehrheit am Immobilienfonds Pallasseum Wohnbauten KG gesichert.

Die Höhe des Kaufpreises ist einstweilen nicht bekannt. Der Deal wurde kurz vor Weihnachten eingefädelt. Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) und Stadtentwicklungsstadtrat Jörn Oltmann (Grüne) wurden davon völlig überrascht.

Sebastian Scheel (Die Linke), Staatssekretär für Wohnen in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, bezeichnete den Erwerb als „Rekommunalisierung“. Es sei gelungen, einen großen innerstädtischen Wohnkomplex für den landeseigenen Bestand zu sichern. Der Erwerb des Pallasseum werde zum Symbol für die neue Politik Berlins. „Diese sieht vor, den landeseigenen Wohnungsbestand durch den vorausschauenden Erwerb von Immobilien sukzessive zu erweitern, die Sozialwohnungsbestände zu sichern, dämpfend auf die Mietpreisentwicklung einzuwirken und Immobilienspekulation entgegenzuwirken“, sagt der Staatssekretär.

„Mit diesem Erwerb erhöhen wir unseren Bestand im Bezirk Tempelhof-Schöneberg auf rund 6600 Wohnungen“, ergänzt Marakus Terboven, Vorstandsmitglied der Gewobag. So könne die Wohnungsbaugesellschaft hier langfristig preisgünstige Mieten gewährleisten.

Mit dem Kauf ist freilich keine einzige der dringend benötigten neuen Wohnungen geschaffen worden. „Es müssen neue Wohnungen gebaut werden“, sagt Rainer Penk, Vorsitzender der Grünen-Fraktion in der BVV. Gleichzeitig sei es für eine erfolgreiche Bekämpfung der Wohnungsnot notwendig, „vorhandene Wohnungen zu sichern"..

Die SPD-Fraktion in der BVV unterstützt laut Jan Rauchfuß die Strategie, durch Erweiterung des Bestands landeseigener Mietwohnungen regulierend auf dem Wohnungsmarkt zu wirken.

Anders sieht es die CDU. „Für die Mieter des Pallasseums ist es eine schöne Lösung“, so Ralf Olschewski, Sprecher für Stadtentwicklung, Mieten und Haushalt seiner Fraktion in der BVV. Doch ein solcher Erwerb sei nicht Sinn und Zweck landeseigener Wohnungsbaugesellschaften. „Jetzt fehlt Kapital für Wohnungsneubau“, sagt Olschewski. Der Schuss könnte sogar nach hinten losgehen, meint CDU-Fraktionschef Matthias Steuckardt. Der Ankauf zu einer nicht genannten Summe werde den Anstieg der Preise weiter anheizen.

Dere 1973 bis 1976 errichtete Bau an Pallas- und Potsdamer Straße umfasst 514 Wohnungen mit rund 2000 Mietern aus 25 Nationen. 40 Prozent beziehen staatliche Leistungen. Bis Ende 2006 wurde das Pallasseum als sozialer Wohnungsbau vom Land Berlin bezuschusst.

514 Wohnungen gehören jetzt mehrheitlich der Gewobag. | Foto: KEN
Schön für die Mieter: Das Pallasseum gehört mehrheitlich einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft. | Foto: KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
6 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 53× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 868× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 548× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.046× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.934× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.