Neue Schule in drei Jahren? Bildungssenatorin Sandra Scheeres zu Gast in Siemensstadt

Am 14. März folgte Bildungssenatorin Sandra Scheeres einer Einladung von Daniel Buchholz (beide SPD) ins Siemensstädter Bürgerbüro. | Foto: Berit Müller
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Siemensstadt. Das Bürgerbüro des SPD-Abgeordneten Daniel Buchholz im Quellweg war bis auf den allerletzten Platz besetzt: Am 14. März besuchte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) Siemensstadt zu einem informativen Abendgespräch.

Flexiblere Kita-Öffnungszeiten und besser qualifizierte Erzieher, kürzere Bauzeiten für neue Schulen, mehr Engagement im Bereich Inklusion und vor allem viel mehr Plätze plus Lehrkräfte in sämtlichen Bildungseinrichtungen der Stadt – die Aufgabenliste für die Ressorts Bildung und Jugend ist umfangreich. Was nicht zuletzt am anhaltenden Zustrom liegt, den Berlin seit einigen Jahren erfährt. „Das Thema wachsende Stadt beschäftigt mich seit meinem Amtsantritt“, begann denn auch Bildungssenatorin Sandra Scheeres ihren Vortrag im Siemensstädter Bürgerbüro. „Das ist eine Riesenherausforderung, der wir uns in allen Bereichen stellen müssen.“

Was bereits geschehen ist, konnte die Politikerin mit Zahlen belegen: 18.500 zusätzliche Kita-Plätze hat Berlin seit 2012 bekommen, noch einmal 14.000 sollen in den nächsten Jahren folgen. Im gleichen Zeitraum sind 8300 neue Lehrkräfte eingestellt worden, allein 2015 hat die Verwaltung 700 Lehrerstellen für die Willkommensklassen geschaffen, 240 für den Bereich Inklusion. Auch auf den Bedarf an circa 20.000 zusätzlichen Schulplätzen bis zum Jahr 2019 hat der Senat reagiert: 1,2 Milliarden Euro sind in den vergangenen vier Jahren in die Sanierung und den Neubau von Berliner Schulen geflossen.

Von den Zahlen zum Inhalt: Ein flächendeckendes Ganztagsangebot in Kitas und Schulen sei ihr ebenso wichtig, wie ein gestraffter Planungsprozess, wenn es um den Neubau von Schulen gehe, so die Senatorin. „Acht bis neun Jahre dauert es aktuell in Berlin, bis eine Schule steht – das ist viel zu lange. Ich habe ein Modell vorgeschlagen, das die Verfahren beschleunigt, dann könnte eine Schule in drei Jahren gebaut werden.“ Geht es nach der Senatorin, soll über dieses Modell jeder Berliner Bezirk ein bis zwei Schulneubauten bekommen.

Und auch im Bereich Berufs- und Studienorientierung hat Sandra Scheeres einiges angeschoben, etwa die Jugendberufsagenturen. Bis Ende des Jahres soll jeder Bezirk eine solche Anlauf- und Beratungsstelle für Schulabgänger haben, in Spandau ist das bereits der Fall. Das Thema Willkommensklassen nannte die Senatorin schließlich eine „Herzensangelegenheit“. In Berlin bleibe es politische Linie, dass alle Kinder ein Recht auf Bildung hätten. „Ich möchte auch, dass Flüchtlingskinder weiterhin in den Schulen lernen.“

Dass es trotz aller Investitionen und Anstrengungen noch an etlichen Stellen hapert, erfuhr die Senatorin im anschließenden Gespräch mit Spandauer Erziehern, Lehrern und Eltern. Vom Personalmangel in den Kitas über den Weggang junger Kollegen in Bundesländer, die noch Lehrer verbeamten, bis hin zu krankheitsbedingtem Unterrichtsausfall, maroden Schulbauten und fehlendem Lehrmaterial in den Willkommensklassen reichten die Klagen. Die Senatorin notierte Kritik und Probleme, bat aber auch um Geduld. „Wir müssen die Dinge Schritt für Schritt angehen. Ich besuche regelmäßig Schulen und spreche dort mit Schülern, Lehrern und Elternvertretern über ihre Sorgen.“ Nicht zuletzt verwies Sandra Scheeres auf das Beschwerde-Management der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft. „Bitte melden Sie sich, wenn’s Schwierigkeiten gibt, und nennen Sie Fakten. Ich reagiere darauf.“ bm

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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