Zusammen in Norwegen: 13 Schüler auf Wanderreise ins Erwachsenwerden

Noch wussten sie nicht wirklich, was auf sie zukam: Jungfernschüler beim Packen vor der Reise. | Foto: Christian Schindler
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Siemensstadt. Mit dem Projekt norAway haben noch vor den großen Ferien dreizehn Schüler der Schule an der Jungfernheide eine „Wanderreise ins Erwachsenwerden“ unternommen.

Zurückgekommen sind sie alle und dabei ein erhebliches Stück reifer geworden. Darin sind sich die Schüler einig, die sich nach der Reise wieder am Lenther Steig 1-3, dem Sitz der Schule an der Jungfernheide, treffen. Die Organisatoren, Pauline Habermann vom Projekt Teach first Deutschland, bei dem Hochschulabsolventen eine Schule unterstützen, und Yagmur Gündogdu, evangelischer Religionslehrer, sehen dies genauso.

Elf Tage haben gereicht, Erkenntnisse und Einsichten zu befördern, und dabei auch Weichenstellungen zur die Zukunft zu bedenken. Die Tour führte ins norwegische Grindaheim, von dort ging es auf Wanderungen in die Bergwelt. Da wartete dann die Erkenntnis, dass in mehr als 1700 Meter Höhe Sommerwiese und Schnee dicht beieinander liegen können. Aber auch Respekt vor der Herausforderung, und die Genugtuung, wenn diese angenommen wurde.

„Wandern ist nicht so mein Ding“, hat eine Schülerin schnell für sich festgestellt, und doch bleib sie dabei. Vielleicht auch, weil man sich gegenseitig half. Wer zuerst voran kam am Berg, sorgte dafür, dass die Nachfolgenden Halt bekamen. Beim Überqueren von Bächen sorgte jeder dafür, dass der Nachbar nicht ausrutschte.

Ein Jahr lang haben Pauline Habermann und Yagmur Gündogdu das Projekt voran getrieben. Sie warben Fördermittel bei verschiedenen Stiftungen ein, und sie kümmerten sich darum, dass die Schüler selbst Mittel akquirierten. So wurde Marmelade gekocht, und beispielsweise auf dem Spandauer Weihnachtsmarkt verkauft. Schließlich musste jeder Schüler noch rund 80 Euro aufbringen, um die Fahrt zu finanzieren.

Letztlich sind sich die Schüler, die sich zuvor zum Teil nur flüchtig kannten, persönlich näher gekommen. Als sie sich am Ende der Reise gegenseitig Briefe schrieben, hatten einige Tränen in den Augen angesichts der Einfühlsamkeit in den jeweils anderen. Auch das wird ihnen nach den Ferien zugute kommen, wenn ihre persönliche Wanderreise weitergeht – sei es in eine Ausbildung, oder auf eine weiterführende Schule. CS

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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