Münchner Eigentümer will den Branchenmix verbessern
Jeder Spandauer kennt den trapezförmigen Stahlbetonbau zwischen Siemensdamm, Popitzweg und alter S-Bahn-Trasse. 1961 wurde dort Deutschlands erstes "Mittelpunkt-Zentrum" gebaut. Als zentrale Einkaufsstätte mit 30 Läden und einem Warenhaus sollte es den Großstadtvorort Siemensstadt versorgen.
Heute hat das Kaufzentrum Siemensstadt (Kaufmitte) an Attraktivität deutlich verloren. Zwar wurde das ebenerdige Shoppingcenter vor einigen Jahren neu gestaltet. Den typischen Branchenmix aber gibt es nicht mehr. Viele Einzelhändler sind raus, fast die Hälfte der Geschäfte steht leer. Dabei hatte der Münchner Eigentümer schon vor zwei Jahren angekündigt, in den Standort investieren zu wollen (wir berichteten). Nun soll es nach Informationen zweier Spandauer Abgeordneter einen neuen Anlauf geben.
So will die EC Advisors GmbH das Angebot im Kaufzentrum etwa um einen Drogeriemarkt erweitern und führt dazu bereits konkrete Verhandlungen, teilt der Siemensstädter Abgeordnete Daniel Buchholz (SPD) nach Gesprächen mit dem Eigentümer mit. Der Ankermieter Aldi allerdings will wohl ausziehen und zwar zugunsten seines neuen Marktes, der auf dem Gelände Eventhalle am U-Bahnhof Paulsternstraße gebaut wird. "Die Post hingegen bleibt am Standort", informiert Daniel Buchholz.
Dass der Eigentümer das Kaufzentrum Siemensstadt wiederbeleben will, erfuhr auch der Siemensstädter CDU-Abgeordnete Matthias Brauner. Noch in diesem Jahr sollen die Anträge für den Umbau gestellt werden. "Es ist sehr schön, dass die Pläne des Eigentümers bereits so weit fortgeschritten sind. So soll der Bereich Lebensmittel- und Textilhandel ausgeweitet und wieder um eine Drogerie ergänzt werden", so Brauner. Er rechne damit, dass der Umbau im Sommer vom Eigentümer beantragt wird.
Für Stadtenwicklungsstadtrat Carsten-Michael Röding (CDU) spricht nichts dagegen. Er begrüße jede Investition in das Kaufzentrum, sei es für die Siemensstädter doch ein wichtiges Nahversorgungszentrum. Das sehen auch Matthias Brauner und Daniel Buchholz so. Der neue Mix werde die Versorgungssituation in der Siemensstadt deutlich verbessern und dem gesamten Standort als überörtliches Versorgungszentrum gerecht, sagt Brauner. Eine Aufwertung für den Kiez wünscht sich auch Daniel Buchholz, etwa mit einem modernen Stadtplatz. Beim Einkaufszentrum aber bleibt er erst mal skeptisch. "Vieles hat der Eigentümer schon angekündigt, viel passiert ist aber bisher nichts."
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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