Spandau ist reich an Naherholungsgebieten
Tipps für den Urlaub vor der eigenen Haustür
Schon wegen Corona machen wahrscheinlich mehr Menschen als sonst Ferien zu Hause. Gerade Spandau bietet viele Möglichkeiten der Naherholung. Hier einige subjektive und nicht vollständige Beispiele.
Bewegung. Die Freizeitsportanlage Südpark, Am Südpark 51 in der Wilhelmstadt ist ein kleines, aber wahrscheinlich in Berlin einmaliges Areal, auf dem verschiedene sportliche Aktivitäten wie Basketball, Badminton, Tennis oder Volleyball möglich sind. Es gibt auch einen Wasserspielbereich und eine Minigolfanlage. Besucher können aber auch einfach im Gras liegen. Oder einen der Plätze am Imbiss einnehmen. Geöffnet täglich von 10 bis 19 Uhr.
Enklave im Kalten Krieg. Etwas mehr als ein Dutzend Häuser am nordwestlichen Rand von Spandau bilden den Eiskeller. Eine Mini-Siedlung, deren einstige Bedeutung sich vor allem dann erschließt, wenn der Weg dorthin per Fahrrad zurückgelegt wird. Er führt entlang des Berliner Mauerwegs. Denn während der Teilung war der Eiskeller ein nahezu abgeschlossenes Terrain. An einer Stele am Weg ist nachzulesen, wie die Eskapaden eines zwölfjährigen Jungen aus der Enklave kurz nach dem Mauerbau zu weltpolitischen Verwicklungen führten.
Seinen Namen hat der Eiskeller aber nicht wegen solcher Begebenheiten aus dem Kalten Krieg, sondern weil er häufig der kälteste Ort von Berlin ist.
Baden gehen. Bürgerablage, Kleine Badewiese und der Groß-Glienicker See: Es gibt naturgemäß viele Badestellen in Spandau. Fast alle haben zumindest einen Nachteil gemeinsam: Sie sind an heißen Tagen völlig überlaufen. Wer mehr Platz haben möchte, findet ihn im Sommerbad Staaken-West am Brunsbütteler Damm 443. Dies liegt wohl auch daran, dass das Freibad mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht zu erreichen ist und kein Strandgefühl vermittelt. Es verfügt aber über moderne Schwimmbecken, ausreichend große Liegewiesen und eine Imbissbude, vor der sich selten mal eine Schlange bildet. Wegen Corona ist die Gästezahl zudem begrenzt. Geöffnet ist täglich von 7 bis 19 Uhr. Der Eintritt kostet 3,80 Euro. Ticketbuchung über www.berlinerbaeder.de.
Natur. Spandau hat mehrere Naturparadiese. Der Hahneberg nebst nahe gelegenem Fort Hahneberg, die Rieselfelder und nicht zuletzt die Tiefwerder Wiesen gehören dazu. Das nördlich der Heerstraße gelegene natürliche Überschwemmungsgebiet ist als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Viele seltene Tier-und Pflanzenarten sind dort zu Hause. Zur Landschaftspflege dienen auch Wasserbüffel. Die Tiefwerder Wiesen können über einen gerade erst erneuerten Rundweg durchquert werden. Von ihm führen weitere Wege ab, etwa zum Dorf Tiefwerder. Dort finden sich Laubenkolonien direkt am Wasser, die ein Gefühl von Klein-Venedig bieten. Zu erreichen ist das Gebiet mit dem Bus bis zu den Haltestellen Freybrücke oder Pichelswerder. Es gibt auch einige Parkplätze am Beginn des Wegs.
Zwei Landschaftsgärten. Der Landhausgarten Dr. Max Fraenkel, Lüdickeweg 1 und der Gutspark Neukladow, Neukladower Damm 12 sind zwei Kladower Kleinode mit bewegter, auch trauriger Geschichte. Und zum Gutspark gibt es gerade Diskussionen, wie er in Zukunft gestaltet werden soll.
Der Landhausgarten kann mit seiner wiederhergestellten Parklandschaft und beide Gärten können mit dem großzügigen Havelblick punkten. Gastronomie ist in beiden Häusern vorhanden, wenn auch nicht immer durchgängig, beziehungsweise vom Wetter abhängig.
Geöffnet ist der Landhausgarten Montag bis Donnerstag von 7.30 bis 14 Uhr, Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Der Gutspark ist außer in der Nacht eigentlich immer begehbar. Im Restaurant ist in der Regel täglich von 12 bis 17 Uhr Betrieb.
Liebingsplatz. Es gibt viele schöne Orte in Spandau. Häufig liegen sie an der Havel oder an einem ihrer Arme wie das Breitehorn, die Haveldüne, die Scharfe Lanke oder die Halbinsel Pichelswerder. Letztere wird vom Siemenswerderweg durchquert, der von der Heerstraße abgeht. Wer dort startet, der erkennt links den Stößensee. In Richtung Westen ist nach gut einem Kilometer das Havelufer erreicht. Auf der gegenüber liegenden Seite liegt Pichelsdorf. Nach Norden geht der Blick in Richtung Altstadt Spandau.
Das kleine Lokal mit Garten, das sich hier befindet, ist derzeit wegen Umbau geschlossen. Alternative Einkehrmöglichkeiten finden sich aber in der Nähe.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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