Asbest in Spandau
Städtische Wohnungsbaugesellschaften haben rund 9609 belastete oder verdächtige Objekte im Bestand

Die sieben landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften besaßen Ende 2022 insgesamt mehr als 50 000 Wohnungen, die mit Asbest belastet waren oder unter Asbestverdacht standen.

Allein 9609 wurden in Spandau gezählt. Nur in Neukölln (mehr als 11 000) und Tempelhof-Schöneberg (rund 10 000) gab es noch mehr Asbestfälle. Dies teilte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen auf eine Anfrage des Abgeordneten Andreas Otto (B’90/Grüne) mit. Zudem sind danach in Spandau die WBM mit 871, die berlinovo mit 1980, die degewo mit 2744 und die Gewobag mit 4014 Immobilien dabei, wobei es beim Bestand der Gewobag häufig um Verdachtsfälle handele.

Auf die Frage des Grünen-Abgeordneten nach der Anzahl asbestsanierter Wohnungen kommt die Gewobag im Jahr 2022 in Spandau auf 1105 Wohnungen, die WBM auf 184, die berlinovo auf 94 und die degewo auf 70. Die Zahl bei der Gewobag beinhalte allerdings auch negative Proben nach Asbestverdacht, erklärte die Senatsverwaltung in einer Anmerkung.

berlinovo und degewo sind wiederum durch den Ankauf von Wohnungen im Zuge der Rekommunalisierung im Falkenhagener Feld mit weiteren potenziellen Asbestfällen belastet worden. Hinsichtlich des dort von der Deutsche Wohnen erworbenen Bestandes von insgesamt 2667 Objekten habe der Veräußerer eine Sanierungsquote von rund 20 Prozent angegeben, was ungefähr 530 Objekten entspreche, erklärte die Senatsverwaltung. Stand 31. Dezember vergangenen Jahres seien 82 Wohnungen asbestsaniert worden.

Bei Asbest handelt es sich um technische Fasern, die einst in vielen Bauteilen enthalten waren. Obwohl teilweise bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts auf Gesundheitsgefahren hingewiesen wurde, gab es erst in den 1990er-Jahren in Deutschland ein vollständiges Asbestverbot. Deshalb ist der Schadstoff noch immer in zahlreichen Gebäuden enthalten.

Der Senat konnte nur Auskunft über die Asbestproblematik bei den landeseigenen Gesellschaften geben. "Keine Kenntnisse" liegen vor, in welchem Umfang sie auch bei privaten Eigentümern vorhanden ist.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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