Klassenzimmer in Tempohomes
An der Schule an der Haveldüne startet berlinweites Pilotprojekt
Um das Schulplatzdefizit zu minimieren läuft unter der Überschrift "Aus Tempohomes werden Klassenzimmer" ein Pilotprojek an der Schule an der Haveldüne. Sie erhält jetzt einen solchen zusätzlichen Containerbau.
Das frühere Tempohome soll Anfang 2022, also in gut einem Jahr, stehen. Es biete Platz für mindestens drei weitere allgemeine Unterrichts- und neun Teilungsräume sowie einige Lehrerzimmer.
Die Tempohomes dienten bisher als Flüchtlingsunterkunft. Sie werden dafür aber nicht mehr durchgehend benötigt. Deshalb sollen leergezogene Bauten jetzt für "schulische Zwecke" genutzt werden. Ob das so funktioniert, auch wirtschaftlich ist, soll beim Pilotprojekt in der Wilhelmstadt getestet werden. Zumindest inoffiziell heißen die Container deshalb auch "Spandauer Würfel".
Für ihre Umplanungen und den Umbau sowie das Aufstellen an der Jaczostraße ist die Berliner Immobilien Management (BIM) verantwortlich. Mit ihr hat der Bezirk entsprechende Verträge abgeschlossen. Der Preis für den Prototyp wird mit 2,2 Millionen Euro angegeben. Das Geld kommt aus dem "Sondervermögen Infrastruktur Wachsende Stadt", kurz SIWA.
Ziel des Pilotverfahrens sei "ein standartisiertes Planungs- und Umsetzungsverfahren für die temporäre schulische Nutzung der Tempohome-Container zu entwickeln", heißt es in der Pressemitteilung des Bezirksamtes.
Das bedeutet, es soll im besten Fall mehrere solcher, wahrscheinlich ziemlich deckungsgleicher, Umbauten geben, die an verschiedenen Standorten aufgestellt werden. Ein Verfahren, das in der Folge auch die Kosten reduziert.
Gleichzeitig sind die Bauten zeitlich befristet. Bei der Schule an der Haveldüne wird von einer geplanten Standzeit von fünf Jahren ausgegangen. Deshalb geht es auch um die Frage, ob sich die Investition wirklich rechnet.
Sie wird allerdings überlagert von der Schulraumnot, die nicht nur in Spandau existiert. Trotz gerade hier mehrerer aktueller Neubauten und weiteren Planungen.
Die Tempohome-Klassenzimmer sind deshalb vor allem ein weiteres Mittel, um Engpässe einigermaßen abzufedern. Und das in diesem Fall relativ schnell. Wenn alles glatt läuft.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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