Sinnvoll, aber mit Tücken behaftet: Online-Selbsttests vor dem Studium
Berlin. Viele Studierende brechen ihr Studium ab, weil sie einen Job finden oder dem Druck nicht stand halten. Eine weitere Gruppe hatte andere Erwartungen an den Studiengang. Hätte hier ein Onlinetest im Vorfeld geholfen? Womöglich. Allerdings muss man wissen, worüber diese Tests genau Auskunft geben und für wen sie geeignet sind.
Bereits vor dem Studium gibt es verschiedene Gruppen von Interessierten: Da sind die gänzlich Unentschlossenen, die studieren wollen, aber nicht wissen, was. Es gibt jene, die bereits eine Vorauswahl der Fächer getroffen haben und nur noch wissen wollen, auf welches Fach ihre Wahl am besten fällt. Es gibt auch Schüler, denen es um die Spezialisierungsmöglichkeiten innerhalb eines Faches geht oder aber um konkrete Jobs und die dafür notwendigen Studiengänge. Für alle Gruppen gibt es Tests. Zahlreiche. Daher muss genau hingeschaut werden, welcher Test zu einem passt.
Generell gilt: Die Selbsttests im Internet sind keine Aufnahmetests von Universitäten. Sie geben auch keine Auskunft darüber, ob man die Leistungen erbringt, um ein Studium im jeweiligen Fach erfolgreich abzuschließen. Die Tests dienen lediglich als Orientierung für junge Menschen. Decken sich meine Interessen mit denen, die für das Studienfach wichtig sind? Was sind die Anforderungen? Wie ist das Studium aufgebaut? Zentral ist, dass der Schüler von sich selbst ein recht klares Bild haben muss, um aus den Tests etwas mitzunehmen. Zu guter Letzt: Tests garantieren nicht, dass Studiumsinteressierte Antworten auf alle ihre Fragen bekommen.
Zwei Online-Selbsttests stellen wir kurz vor:
Unter www.osa.fu-berlin.de findet man den Online-Studienfachwahl-Assistenten (OSA) der Freien Universität Berlin. Dort erhält man Einblick in über 40 Studiengänge. Es gibt Infos zum Aufbau des Bachelors und teils der Masterstudiengänge, zum Auslandsstudium, Beispielaufgaben, Videos von Dozenten und Studenten bzw. Absolventen, die ihre Erfahrungen schildern und Ausblicke auf spätere Berufsmöglichkeiten.
Unter www.hochschulkompass.de/studium-interessentest.html finden sich fächerübergreifend und unabhängig von der Hochschule Auskünfte über passende Studiengänge. Nach der Registrierung gibt man 72 Interessenseinschätzungen in sechs Interessensbereichen ab. Die Hochschulen haben ihrerseits diese Einschätzungen vorgenommen. Nun werden die drei höchstbewerteten Interessensbereiche des Interessenten und der Hochschulen abgeglichen und die "passenden" Studiengänge angezeigt. Die Einstufungen sind jedoch nicht absolut zu sehen. Es existiert Interpretationsspielraum der Ergebnisse. Beide Tests sind kostenlos.asc
Autor:Alexander Schultze aus Spandau |
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