Das inoffizielle Kleinod: Die Spandauer Neustadt hat viel zu bieten

Vom Pavillon des Koeltzeparks aus ist der Blick eine Einladung zum Spaziergang. | Foto: Christian Schindler
12Bilder
  • Vom Pavillon des Koeltzeparks aus ist der Blick eine Einladung zum Spaziergang.
  • Foto: Christian Schindler
  • hochgeladen von Christian Schindler

Spandau. Sie ist kein offizieller Ortsteil Berlins, und doch in Spandau vielen ein Begriff: die Neustadt.

Wer am Sonnabend über den Gesundheitstag im Centrovital hinaus etwas für seine Gesundheit tun und dabei auch noch Geschichte kennenlernen will, braucht eigentlich nur über die Neuendorfer Straße zu gehen. In der Jagowstraße 28 betreibt Ulrich Feick seit 1983 „Ulis Fahrradladen“, der seit neun Jahren ein besonders Anhängsel hat: Ein Fahrradmuseum, das mit rund 40 Rädern und zahlreichem Zubehör jede Entwicklung des motorlosen Zweiradverkehrs mit Exponaten vorstellt. Bei freiem Eintritt geöffnet, ist der Laden montags bis freitags von 10 bis 18.30 Uhr, sonnabends von 10 bis 14 Uhr. Ab November stehen werktags die Türen von 12 bis 18 Uhr offen.

Was Berlin nicht geschafft hat, hat Feicks Verein Historische Fahrräder Berlin unter anderem in der Neustadt auf den Weg gebracht: Mit Veranstaltungen an den 200. Geburtstag des Fahrrads zu erinnern, weil am 12. Juni 1817 ein gewisser Karl Drais erstmals mit einer Laufmaschine in Mannheim unterwegs war. Die Draisine gilt als Urform des Fahrrades.

Wer die Neustadt kennen lernen will, braucht von der Altstadt aus weder Fahrrad noch Auto. Ein gemütlicher Spaziergang führt durch den Wröhmannerpark entlang der Havel bis zum Gelände der ehemaligen Schultheiss-Brauerei, die zum Centrovital wurde. Wer die viel befahrene Neuendorfer Straße benutzt, muss auch nicht auf Grün verzichten. Im Koeltzepark kann er den Pavillon aufsuchen, in dem eine Bodenplatte informiert, dass man sich dort 34,4 Meter über dem Meeresspiegel befindet.

Weniger Kirchgänger, aber geschätzte Kirchenmusik

Besonders hoch ist das nicht, und bis 1903 hatte das Gebiet vor allem freies Schussfeld für die Zitadelle zu sein. Mit der Entfestigung Spandaus im Jahre 1903 setzte dann ein wahrer Bauboom ein. Neben der Altstadt entstand die Neustadt, die es bis heute nicht zu einem offiziellen Ortsteil gebracht hat. Immerhin spiegelten sich hier im Kleinen gesellschaftliche Umwälzungen, die auch die gesamte deutsche Gesellschaft prägten. So ging die Zahl der Gottesdienstbesucher der Lutherkirche am Lutherplatz zurück. Die Gemeinde reagierte in den 1990er Jahren: Der Sakralraum wurde verkleinert, im einstigen Kirchenschiff entstanden neun Wohnungen. Das kirchliche Leben blieb gleichwohl aktiv. Die Kirchenmusik am Lutherplatz hat einen guten überregionalen Ruf.

Und dann ist da noch ein großer Mitwirkender in der Gesundheitswirtschaft. Das Vivantes-Klinikum Spandau ist Garant örtlicher Medizinversorgung wie auch moderner Ausbildung als Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité Universitätsmedizin Berlin. Rund 230 Ärzte und 360 Pflegekräfte kümmern sich pro Jahr um 44.000 Patienten, von denen 21.000 über kurze oder längere Zeit eines der 580 Betten belegen. Der parkähnliche Vivantes-Bereich zwischen Lynar- und Neuer Bergstraße ist neben die Koeltzepark die zweite grüne Lunge der Neustadt. CS

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 703× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 752× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 430× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 888× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.818× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.