Nach Spendenmarathon erklingt die neue Orgel in der Luther-Kirche
Die neue Orgel ist ein echter Hingucker. Strahlend rot und weiß belebt sie den neugotischen Backsteinraum der Luther-Kirche. Ihr Klang im "Französisch-elsässischen" aus rund 1500 Pfeifen wird die Berliner Orgellandschaft um ein neues musikalisches Erlebnis bereichern.
Der Orgelsachverständige Michael Reichert entwickelte das Konzept für das neue Instrument. Gebaut wurde die Orgel von der Firma Mayer aus dem Saarland, einer der renommiertesten Orgelbaufirmen in Deutschland mit spezifischer Fachkenntnis über den Typus der "elsässisch-neudeutschen Orgelreform". In den vergangenen Wochen wurde das Instrument in der Luther-Kirche eingebaut und intoniert.
Anlass für den Orgelneubau war die Umgestaltung der Luther-Kirche im Jahr 1996.
Damals passte die Luther-Gemeinde den einst größten Kirchraum Spandaus mit mehr als 1000 Sitzplätzen und zahlreichen Stehplätzen dem aktuellen Bedarf an. Er wurde auf 300 Plätze verkleinert. Im freigewordenen Bereich wurden neun Sozialwohnungen geschaffen. Die alte Orgel passte nicht mehr in den neugestalteten Kirchraum, wurde ausgebaut und verkauft. Stattdessen sorgte seitdem eine kleine Standorgel mit einem begrenzten Klangvolumen für die musikalische Begleitung der Gottesdienste.
Schon bald nach der Einweihung der umgebauten Lutherkirche wurde in der Gemeinde der Wunsch nach einer neuen Orgel laut. Ein "Orgelverein" gründete sich. Jahrelang warb er für den Orgelneubau und sammelte rund 120 000 Euro Spenden. Der Kirchenkreis Spandau gewährte der Gemeinde zusätzlich ein Darlehen. So wurde es möglich, die etwa 500.000 Euro teure Orgel in Auftrag zu geben.
Eine weitere Möglichkeit, die neue Orgel mit ihrer Klangfülle zu hören, wird es am 6. April um 16 Uhr geben. Dann wird Professor Wolfgang Seifen die Mayer-Orgel beim Einweihungskonzert in der Luther-Kirche spielen. Bis zum Sommer sind dann alle zwei Wochen Orgelevents ganz unterschiedlicher Art geplant.
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.