Buch über Schicksal einer Klasse des Kant-Gymnasiums
Thomas Gnielka ist 15 Jahre alt, als er 1944 mit seinen übrigen Schulkameraden zum Kriegsdienst eingezogen wird. Nach einer Kurzausbildung werden die Jungen nach Auschwitz-Birkenau geschickt und bewachen dort etwa Häftlinge beim Bau von Schutzwällen für die Anlagen der IG Farben. Hier erleben die Kindersoldaten das Kriegsende. Traumatisiert können sie das Erlebte nie vergessen.
Mit "Die Geschichte einer Klasse" schrieb Gnielka gleich nach dem Krieg eine bestürzend authentische Erzählung, die er 1952 bei der Gruppe 47 vortrug. Thomas Gnielka starb 1965 im Alter von 36 Jahren an einem Krebsleiden. Seine Tochter Kerstin Gnielka hat nun ein Romanfragment und journalistische Texte ihres Vaters als Buch herausgegeben.
Die Erzählung "Kindersoldat in Auschwitz - Die Geschichte einer Klasse" wird durch eine Dokumentation ergänzt. Sie enthält eine Auswahl der Recherchen Thomas Gnielkas über die Opfer und ihre Mörder. Auch in seiner späteren Tätigkeit als Journalist blieb Auschwitz sein Thema. Als ihm ein Holocaust-Überlebender Aktenblätter übergab, die er auf der Flucht an sich genommen hatte und die Namenslisten des Lagerkommandanten Höß über "Erschießungen auf der Flucht" enthielten, leitete er diese an den Generalstaatsanwalt Bauer weiter. Die Unterlagen galten als ein letzter Baustein für den Frankfurter Generalstaatsanwalt zur Eröffnung des ersten Auschwitzprozesses. Das Buch wird am 21. Januar um 19 Uhr in den Räumen der Gesicht Zeigen! Ausstellung 7xjung,
am S-Bhf Bellevue, in den S-Bahnbögen 416-422, Flensburger Straße 3 in Tiergarten bei freiem Eintritt vorgestellt.
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
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