Musikalischer Überflieger: Reinhard Müller ist jetzt „Spandauer Kulturschaffender“

Reinhard „Reini“ Müller mit der Urkunde und einem Kunstobjekt. | Foto: Ulrike Kiefert
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Spandau. Kultur schafft Reinhard Müller schon lange. Jetzt trägt der Keyboarder, Entertainer, Sänger und Musik-Fachleiter den Titel „Spandauer Kulturschaffender“ auch offiziell.

Die musikalische Vita von Reinhard „Reini“ Müller liest sich wie ein Bravourstück: 31 Jahre in der Showband „Rock 59“, 21 Jahre Rock- und Popwerkstatt, 30 Jahre als Musikpädagoge. Und das sind bei Weitem nicht alle Titel auf der persönlichen Hitliste des Spandauers. Aber es genügte, um den 57-Jährigen jetzt zu ehren. Reinhard Müller darf sich von nun an ganz offiziell „Spandauer Kulturschaffender“ nennen. Die Urkunde dazu gab’s vom Kulturstadtrat.

Seit vielen Jahren fördert Müller junge Musiker

Eine Goldene Schallplatte wäre Reinhard Müller wohl lieber gewesen. Urkunden hat er nämlich schon reichlich. Die hängen daheim über seinem Klavier. Gitarre und Schlagzeug kann Reinhard Müller auch. Und singen. Das tut er besonders gern mit seinen Schülern. Denn hauptberuflich ist der Spandauer Musik-Fachleiter an der Robert-Reinick-Grundschule in Siemensstadt. Dort leitet er die „Spandauer Rock- und Popwerkstatt“, die einmal jährlich für drei Tage die Schüler verschiedener Grundschulen begeistert. Denn in der Werkstatt können junge Musiktalente und noch unentdeckte Bands alles geben. Beim „The Best Of“ präsentieren die Grundschulen dann einmal im Jahr in der Aula des Kant-Gymnasiums die Ergebnisse aus dem Workshop. Reinhard Müller selbst hat das beliebte Event ins Leben gerufen. Das war 2007.

„Das ist das Schöne an meinem Beruf. Bei solchen Veranstaltungen bekomme ich von den Schülern sehr viel zurück.“ Und das macht ihn stolz. 33 Jahre ist er jetzt schon an der Reinick-Grundschule. Seine persönliche Musikkarriere begann Reinhard Müller aber schon viel früher. Ende der 1970er Jahre initiierte er mit anderen jungen Musikern und dem damaligen Kultursenator Dieter Sauberzweig die Planung vom „Rockhaus Spandau“. Müller studierte damals schon Musik, Französisch, Pädagogik und Psychologie. Fünf Jahre blieb er dem Rockhaus Spandau treu. Und lernte Künstler wie „Die Ärzte“ oder „Dr. Motte“ kennen, die im Rockhaus ihre Karriere starteten.

"Umsonst und Draußen" mitorganisiert

Anfang der 1980er Jahre organisierte Reinhard Müller die „Umsonst und Draußen“-Festivals in Kladow mit, und stand als Keyborder und Sänger der Bands „Macbeth“ und „Fiktiv“ auf der Bühne. Und als ob das nicht schon genug wäre, gründete er 1985 die Spandauer Show-Band „Rock 59“. Sein Referendariat hatte er da schon erfolgreich gemeistert. Bis heute gab er mit der Kultband mehr als 1150 Konzerte. 25 Auslandstourneen und Gastspiele führten ihn und die Bandkollegen nach Frankreich, Italien, Spanien, Österreich, Ägypten und Thailand. Selbst für den malaysischen Königssohn spielte die Band schon ihren Hitmix. Auch mit Rockgröße Lam Morrison stand Reinhard Müller auf der Bühne.

Inzwischen treten die Musiker etwas kürzer. Die Band jedoch ist bis heute seine große Leidenschaft. Nicht, dass ihn der Lehrerjob langweilen würde. „Aber man braucht eine Außenstelle ins Leben“, sagt Reinhard Müller. Seine Frau Karin und seine zwei Kinder, mit denen er in Wilhelmstadt lebt, verstehen das. Privat hört der Familienvater gern Opern. „Es gibt jedoch Tage“, sagt Müller, „da bleibt selbst das Radio aus.“ Dann braucht er die Stille. Generell aber hält er es lieber mit Friedrich Nietzsche: „Ein Leben ohne Musik ist ein Irrtum“. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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