Blessing Enatoh ist mit 17 zweitbeste Hochspringerin
Spandaus junge Überfliegerin im Porträt

Sie sind ein eingespieltes Team: Trainer Detlef Klaar und sein Schützling Blessing Enatoh.  | Foto: Ulrike Kiefert
4Bilder
  • Sie sind ein eingespieltes Team: Trainer Detlef Klaar und sein Schützling Blessing Enatoh.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Alexander Schultze

Blessing Enatoh ist erst Zwölf, als sie mit dem Hochsprung beginnt. An ihr Talent glaubt sie damals nicht. Doch mit ihrer Karriere geht es steil bergauf. Die Spandauerin holt mehrfach Medaillen und schafft es in die Nationalmannschaft.

Normalerweise bringt die junge Frau mit den langen dunklen Haaren so ziemlich nichts aus der Fassung. Doch als Blessing Enatoh erfährt, dass sie es in die Nationalmannschaft des Deutschen Leichtathletik-Verbandes geschafft hat, springt sie vor Freude in die Luft. Jetzt gehört sie zu den Besten. Mit 17 Jahren.

Drei Ziffern bringen ihr den großen Wurf: 1,79. So hoch nämlich springt die Spandauerin Ende Juli bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm. Der Weltrekord im Hochsprung liegt bei den Frauen bei 2,09 Meter. Blessing Enatoh bekommt die Bronze-Medaille, ein Lob vom Nachwuchs-Bundestrainer und einen Platz im Nationalkader der weiblichen U-18-Jugend.

„Blessing hat großes Talent“, sagt ihr Trainer Detlef Klaar vom TSV 1860 Spandau. „Und sie bringt alles mit, was eine gute Hochspringerin braucht.“ Sie ist gertenschlank, 1,84 Meter groß, hat einen schnellen Fuß und ist wettkampfstabil. „Auch beim dritten Versuch behält sie die Nerven.“

Blessing Enatoh kam über Neuruppin nach Spandau

Dass es mit ihr als Sportlerin einmal so steil bergauf geht, hätte Blessing Enatoh nie gedacht. Geboren ist sie in Nigeria, wächst in den Niederlanden auf. Als sie zwei Jahre alt ist, zieht ihre Familie nach Deutschland, lebt erst in Neuruppin, dann in Spandau. An der Carl-Schurz-Grundschule macht Blessing als junge Leichtathletin bei der ISTAF-Schülerstaffel mit. Schwester Flory beweist Talent im Weitsprung und Sprint. Zum Hochsprung kommt Blessing in der 7. Klasse. Da ist die Zwölfjährige schon am Lily-Braun-Gymnasium. „Meine Sportlehrerin hat mich damals für den Hochsprung eingeteilt“, erzählt Blessing. Mit 1,40 Meter springt sie bereits eine ordentliche Höhe. „Aber meine Technik war katastrophal.“ Die Lehrerin nimmt Kontakt zu Detlef Klaar auf. Er trainiert im TSV 1860 die Jugend und sieht sofort, welches Talent die Schülerin hat. Er beginnt Blessing einmal pro Woche zu trainieren, baut ihre Muskeln auf, feilt an ihrer Technik. Alles ohne Druck. Sein Schützling soll die Freude am Hochsprung nicht verlieren.

Heute trimmt sich Blessing nach der Schule vier Mal in der Woche abwechselnd im „Leistungszentrum und Bundesstützpunkt für Leichtathletik“ an der Glockenturmstraße nahe dem Olympiastadion und in Hohenschönhausen. Das sind die Berliner Eliteschulen des Sports. Im Nachwuchskader der Nationalmannschaft ist sie die Schnellste. „Bei der Technik aber habe ich immer noch einige Baustellen“, sagt Blessing. Sie braucht mehr Hohlkreuz, wenn sie über die Latte springt, muss also die Hüfte noch mehr heben. „Brückenposition“ nennt der Hochspringer das.

Nur eine Athletin in ihrer Altersklasse
ist besser als Blessing

Aber die junge Überfliegerin ist ehrgeizig, und sie erkennt die Fortschritte, wenn sie sich nach den Wettkämpfen mit ihrem Trainer die Videos anschaut. Inzwischen ist sie mehrfache Berliner und Norddeutsche Meisterin, Dritte bei den Deutschen Jugendmeisterschaften und die zweitbeste Hochspringerin ihrer Altersklasse in Deutschland.

Im nächsten Jahr macht Blessing ihr Abitur. Sie ist eine gute Schülerin, mag Mathe und Sport. Nach der Schule will sie Medizin studieren. Detlef Klaar unterstützt sie dabei. Denn er weiß: „Leichtathletik ist nicht Fußball. Um damit Geld zu verdienen, müsste man bei jedem Wettkampf siegen.“ Also sollte selbst eine Topathletin wie Blessing Enatoh einen Beruf haben. Mit dem Leistungstraining macht sie trotzdem weiter, sie liebt den Hochsprung, will irgendwann die zwei Meter schaffen. Und das ist durchaus realistisch, ist ihr Trainer überzeugt.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 844× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 831× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 528× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.024× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.917× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.