Englische Soldaten kehren nach 20 Jahren nach Spandau zurück
Alles fing an mit einer Gruppe im Internet: Auf Facebook treffen sich ehemalige Angehörige der 62. Transport & Movement Squadron RCT, einer Transport-Einheit des Britischen Militärs, die bis 1994 in den Alexander Barracks zwischen Schönwalder und Neuendorfer Straße stationiert war. Nach dem Abzug aus Berlin 1994 wurde die Einheit aufgelöst, ihre Angehörigen auf andere Einheiten verteilt.
"Viele der Soldaten waren nur kurz in Berlin stationiert, andere über Jahre hinweg", erinnert sich Klaus Natz, der als deutscher Zivilangestellter von 1987 bis 1994 als Fahrer bei der Truppe arbeitete. Er organisierte ein Treffen ehemaliger Angehöriger der Spandauer Einheit, um gemeinsam den Mauerfall vor 25 Jahren zu feiern, und um die seitdem kräftig veränderte Stadt zu sehen.
Natz, der heute BVG-Busse durch die Stadt lenkt, organisierte eine Stadtrundfahrt, Besuche an ehemaligen britischen Standorten in Spandau, und einen Besuch der Royal British Legion, einer englischen Kriegsveteranen-Organisation, in Charlottenburg. Mit deren Angehörigen nahmen sie auch Teil an der Parade zum Rememberance Sunday am 9. November auf dem britischen Militärfriedhof an der Heerstraße, mit dem England seiner toten oder verwundeten Soldaten gedenkt.
Für die ehemaligen Soldaten war der Besuch ein wunderbares Erlebnis, es blieb aber ein Bedauern, das auch Natz teilt: "Leider gibt es in Spandau keinen Gedenkort für die Anwesenheit der britischen Schutzmacht". Die spielte nicht nur eine militärische und politische Rolle, sondern half auch vor Ort: "Oft haben wir mit den Militärbussen Kitas und Schulen Ausflüge ermöglicht, die sich diese sonst nicht hätten leisten können", so Natz.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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